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Neuerscheinungen 2018

Stand: 2020-02-01
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Peter Schwanz

Herbstgeflüster oder Zur Selbstverständigung in widerständiger Welt


Gedichte
2018. 164 S. 21 cm
Verlag/Jahr: ATHENA VERLAG 2018
ISBN: 3-7455-1035-6 (3745510356)
Neue ISBN: 978-3-7455-1035-5 (9783745510355)

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In Peter Schwanz´ Gedichten ist die dominante Jahreszeit der Herbst mit seinen Winden, seinen fallenden Blättern, seinem Künden von Vergehen und kommender Kälte. Aber ebenso ist es der Herbst mit seinem Farbenspiel, mit der Erinnerung an die Fülle des Sommers, mit dem Nachklingen der Wärme in der Luft und auf der Haut.
Und im Herbst des Lebens scheint sich größtenteils auch der lyrische Erzähler zu bewegen, mit all seinen Erinnerungen, seiner Melancholie und seinen existentiellen Fragen nach dem Menschsein, nach seiner Verortung in der Welt. Welche Möglichkeiten hat mir das Leben geboten, welche bietet es mir noch? Waren Entscheidungen, eingeschlagene Wege die richtigen oder hätte es bessere gegeben? Woran überhaupt macht sich ein gutes, ein erfülltes Leben fest?
Peter Schwanz maßt sich nicht an, auf all diese Fragen allgemeingültige Antworten zu geben. Jedoch machen seine Gedichte Mut, sich auf die Innenschau zu begeben, aber eben nicht, um in ihr zu verharren. So werden gemachte Erfahrungen, aber auch Ängste, Zögerlichkeiten und Zweifel nicht als Stagnation und unüberwindbares Hindernis empfunden, sondern als Möglichkeit der Neuorientierung, des optimistischen Blicks nach vorn, der Grenzüberschreitung: hin zu einem zwar weder erfaß- noch faßbaren, dennoch oder gerade darin aber nur um so gewisseren letzten tragenden Grund.
Auch sprachlich spiegelt sich diese Sicht wider: Zwar ist die eher strenge Form des Sonetts oder zumindest ein stringentes Reimschema in den Gedichten vorherrschend; diese formalen "Grenzen" werden jedoch durch die steten Enjambements und die bildhafte, teilweise verrätselte Sprache wieder gebrochen und überwunden, so daß sich oft ein regelrechter Klangteppich ergibt.
Peter Schwanz, geboren 1939 in Schmölln in der Uckermark, publizierte nach dem Studium von Theologie, Religionsgeschichte und -philosophie sowie Indologie in Leipzig als Angehöriger des dortigen erweiterten Lehrkörpers der theologischen Fakultät und zuletzt des Instituts für Philosophie in einer Reihe einschlägiger internationaler Fachzeitschriften und schrieb vier Bücher: einsetzend mit zentralen offenen Problemen der neutestamentlich-patristischen Forschung, dann hinüberwechselnd zu brennenden Fragen der systematischen Theologie und Religionsphilosophie: Perspektiven einer in Gegenwart und Zukunft noch belangvoll bleibenden Theologie vorzeichnend und streckenweise bereits konkret darlegend. Zugleich blieb Zeit für Übertragungen Paul Valérys. Begonnen wurde mit dem gesamten Frühwerk. Später folgte die Ergänzung bzw. Komplettierung der von Rilke unvollständig nachgedichteten Charmes. Zusammen mit diesen wurde eine größere Anzahl beiseite gebliebener späterer Gedichte teilweise ers
tmals ins Deutsche übertragen. Seit Jahren freiberuflich tätig, lebt der Autor heute wechselweise weniger in Eisenach, ihm nach Vertreibung, Flucht und längerem Umherirren für Jahrzehnte zu einer zweiten Heimat geworden, als vielmehr im Großraum Paris und wieder in Leipzig. Seinem Bruder Heiner wurden auf Wunsch für seine Ölgemälde, Aquarelle und Zeichnungen lange unveröffentlicht gebliebene Gedichte - zwecks wechselseitiger Erhellung und Ergänzung - für bislang drei kleinere Alben und einen das bisherige Gesamtwerk repräsentierenden Bildband (wie ähnlich dann auch für die Gobelins und Applikationen seiner Schwägerin Christa Beck) zur Verfügung gestellt. Erst einige Zeit nach der Wiedervereinigung wurde schließlich auch die Publikation der - in ihrer Entstehung bis in die späten 50er Jahre zurückreichenden - Gedichte in allerdings nicht streng chronologisch orientierter Form und noch nicht abgeschlossener Abfolge einer Reihe von Gedichtbänden möglich. Bisher erschienen sind ¯Wechs
elbilder®, ¯Jahre ohne Wurzeln®, ¯Herbergen anderer Stille® und ¯Grenzverwischungen®.