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Tommaso Campanella
Der Sonnenstaat
2018. 76 S. 190 mm
Verlag/Jahr: EPUBLI 2018
ISBN: 3-7467-9522-2 (3746795222)
Neue ISBN: 978-3-7467-9522-5 (9783746795225)
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Campanello führt im Sonnenstaat alle sozialen Übel auf das Privateigentum zurück. Dieses will er mit seiner kollektivistischen Gesellschaftsordnung, die sämtliche Lebensbereiche umfasst, beseitigen.
Campanello führt im Sonnenstaat alle sozialen Übel auf das Privateigentum zurück. Dieses will er mit seiner kollektivistischen Gesellschaftsordnung, die sämtliche Lebensbereiche umfasst, beseitigen. Genau ermittelte Bedarfspläne bestimmen demnach die Produktion. Die Institution der Familie, die das materielle Denken fördert und deshalb das Privateigentum stützt, soll aufgelöst werden. An ihrer Stelle soll ein Frauen- und Kinderkommunismus verwirklicht werden, der eugenischen Zielen dient. Im "Sonnenstaat" bedeutet die Gattung alles, das Individuum nichts. Politisch träumt Campanella von einer päpstlichen Universalmonarchie; im "Sonnenstaat" liegt daher die Macht absolutistisch in den Händen der priesterlichen Hierarchie. Verkörpert wird sie durch den Metaphysikus (auch Sonne, lat. "Sol" genannt), der sowohl in der Geschichte aller Völker als auch in Physik, Religion und der Handwerkskunst bewandert ist. Vom Machthaber wird erwartet, dass er freiwillig zurücktritt, wenn sich ein fähigerer Solarier findet. Ihm stehen drei Hauptwürdenträger zur Seite Pon ("Macht"), Sin ("Weisheit") und Mor ("Liebe") - das sogenannte Triumvirn. Alle Belange des öffentlichen Lebens, angefangen beim Heerwesen, über die Wissenschaft bis zum Ackerbau, sind unter diesen dreien aufgeteilt.
Campanella, Tommaso
Campanella wurde am 5. September 1568 in Stilo im südlichen Kalabrien geboren und sieben Tage später auf den Namen Giovan Domenico getauft. Aus einfachsten Verhältnissen stammend, sein Vater war Schuster, fiel er schon als Kind durch eine außergewöhnliche Intelligenz und Aufnahmefähigkeit sowie ein phänomenales Gedächtnis auf. Seine Familie plante für ihn eine juristische Laufbahn, Giovan Domenico indes begeisterte sich für Leben und Werk der großen Theologen Albertus Magnus und Thomas von Aquin und trat schließlich, veranlasst durch die Predigten eines Dominikaner, in diesen Orden ein. Er wurde in einen Hochverratsprozess verwickelt, von der Inquisition gefoltert und geriet in geistige Verwirrung. Er starb am 21. Mai 1639 in Paris.