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Annette Weber
Chagall
Die Sprache der Bilder
2018. 352 S. 120 farb. Abb. 320 mm
Verlag/Jahr: WBG THEISS 2018
ISBN: 3-8062-3750-6 (3806237506)
Neue ISBN: 978-3-8062-3750-4 (9783806237504)
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Chagalls Kosmos ist voller Poesie. Luftmenschen und Zirkuskünstler, Engel und Brautpaare bevölkern seine Bilder. Zahlreiche Gemälde belegen den engen Bezug zwischen Biografie und künstlerischem Schaffen. Wie vielfältig das Werk des jüdischen Malers ist, der Flucht und Exil gleich mehrfach überlebte, erklärt die Chagall-Spezialistin Annette Weber.
Marc Chagall wurde 1887 in eine strenggläubige jüdische Familie in einem weißrussischen Dorf geboren. Ausstellungen seiner märchenhaft leuchtenden, intensiv farbigen Bilder sind Publikumsmagneten. Häufig werden sie als Metaphern einer verlorenen jüdischen Lebenswelt gedeutet. Die unverwechselbare figurative Bildsprache und ihre emotionale Botschaft machen das Werk einzig in der Kunst des 20. Jh. Annette Weber erklärt die künstlerische Entwicklung Chagalls entlang seiner Biografie, die durch die Erfahrung von Exil und Holocaust geprägt war. Großformatige Abbildungen zeigen Gemälde, Graphiken und Gouachen aus allen Schaffensphasen, darunter auch die berühmten Bibel-Illustrationen und Glasfenster. Neben die inhaltliche und formale Beschreibung der poetischen Traumbilder treten die Neubewertung des Frühwerks und die Würdigung lange nicht zugänglicher Werke in russischem Besitz. Ein ästhetischer Hochgenuss und ein frischer Blick auf einen der populärsten Künstler unserer Zeit.
Prolog 8
Judische Lebenswelt und kunstlerische Identitat 14
Jugendzeit in Witebsk 16
Erinnerung und Motivrepertoire 20
Die Autobiographie Mein Leben 22
Sankt Petersburg und die Auseinandersetzung mit der Moderne 53
Paris und die Avantgarde 70
La Ruche und die Künstler-Bohème 80
Rückkehr nach Russland 116
Witebsk während des Ersten Weltkrieges 118
Die Bildnisse alter Juden 131
Jüdische Nationalkunst in der jungen Sowjetunion 144
Kunstlerische und gesellschaftliche Erwartungen 152
Die Witebsker Kunstschule 154
Theatermaler in Moskau 169
Die internationalen Jahre in Berlin und Paris 178
Berlin und der Weg ins Exil 180
Galeristen und Sammler in der Weimarer Republik 183
Die Radierungen zu Mein Leben 192
Etablierung als internationaler Künstler in Paris 195
Radierungen und Gouachen für Vollard 205
Die Radierungen zur Bibel 214
Die Auseinandersetzung mit Rembrandt, Picasso und Vollard 224
Bilder als Zeugnisse gegen Rassismus und Willkür 231
Exil in Amerika 246
Chagalls Flucht nach New York 248
Die Bühnenbilder für Ballettaufführungen 250
Chagalls Auseinandersetzung mit der Schoa 253
Eine weitere traumatische Erfahrung: Bella Chagalls Tod 264
Rückkehr nach Frankreich 270
Wiederaufnahme der Radierungen zur Bibel 272
Die Chagall-Rezeption im Deutschland der Nachkriegszeit 300
Monumentalaufträge und Glasfenster 312
Anhang 338
Anmerkungen 338
Zeittafel 340
Bibliographie 344
Verzeichnis der erwähnten Werke nach Bildgattungen 346
Verzeichnis der erwähnten Personen 349
Danksagung 351
Abbildungsnachweis 352
Weber, Annette
Annette Weber studierte Kunstgeschichte, Archäologie, Alte Geschichte und Judaistik in Freiburg, München und Paris und wurde bei Erik Forssman promoviert. Einen Namen machte sie sich als Kuratorin zahlreicher Ausstellungen am Jüdischen Museum Frankfurt, darunter ¯Expressionismus und Exil® (1990), ¯Die Rothschilds - eine europäische Familie® (1994) und ¯Chagall und Deutschland® (2004). Ihre Forschungsschwerpunkte sind das Judenbild im Mittelalter, die Rolle von Kunst und Kultur im jüdischen Bürgertum und Chagall als Maler der Moderne. Seit 2004 bekleidet Annette Weber den Lehrstuhl für jüdische Kunst an der Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg.