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Saskia Gall
Erzählen von ´unmâze´
Narratologische Aspekte des Kontrollverlusts im ´Willehalm´ Wolframs von Eschenbach. Dissertationsschrift
2018. 294 S. 235 mm
Verlag/Jahr: UNIVERSITÄTSVERLAG WINTER 2018
ISBN: 3-8253-6823-8 (3825368238)
Neue ISBN: 978-3-8253-6823-4 (9783825368234)
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Willehalm begehrt vor dem französischen König auf, Rennewart tötet einen Knappen, indem er ihn an eine Säule schleudert, und Gyburg weint vor versammelter Hofgesellschaft. - Im ´Willehalm´ Wolframs von Eschenbach finden sich auffallend häufig Figurenhandlungen, die nicht mit dem höfischen Ideal der ´mâze´ vereinbart werden können. Doch wie erzählt Wolfram von den unmäßigen Handlungen seiner Protagonisten genau?
Dieser Frage nachzugehen ist vor allem deshalb fruchtbar, weil die Figuren des ´Willehalm´ zwar dem höfischen Ideal verpflichtet sind, gleichzeitig aber an heldenepischen Traditionen partizipieren. Vor allem Willehalm und Rennewart stehen deshalb in einer ständigen Spannung zwischen dem sprichwörtlichen ´zorn´ des Heros und dem ´mâze´-Gebot. In Wolframs Vorlage, der heldenepischen Chanson de Geste ´Bataille d´Aliscans´, gibt es diese Spannung nicht. Sind Text- und Figurenkonzeption also gekoppelt? Weiter noch: Korrespondieren Figurenkonzeption und literarhistorische Stellung des Textes?