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Harald Bierbaum, Katharina Herrmann, Gernot Koneffke
(Beteiligte)
Widersprüche bürgerlicher Mündigkeit
Materialistische Bildungstheorie als politische Explikation der Pädagogik. Bildungstheoretische Begründungen und Positionierungen
Herausgegeben von Herrmann, Katharina; Bierbaum, Harald
2018. IV, 232 S. 230 mm
Verlag/Jahr: SCHNEIDER VERLAG HOHENGEHREN 2018
ISBN: 3-8340-1912-7 (3834019127)
Neue ISBN: 978-3-8340-1912-7 (9783834019127)
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Mit den zwei Bänden der vorliegenden Anthologie "Widersprüche bürgerlicher Mündigkeit. Materialistische Bildungstheorie als politische Explikation der Pädagogik" wird eine Sammlung zentraler Schriften des Darmstädter Pädagogen Gernot Koneffke vorgelegt. Einerseits soll damit ein Einblick in die vielseitigen, hier in sechs Abschnitte unterteilten, teils noch wenig bekannten und bisher unveröffentlichten bildungspolitischen und -theoretischen Arbeiten Koneffkes ermöglicht werden. Andererseits sollen durch die hier erfolgte Zusammenstellung dieser bisher weit verstreuten und schwer zugänglichen Studien die historisch-systematischen Analysen Koneffkes in aktuelle erziehungswissenschaftliche Diskurse eingebracht und damit eine kritische Auseinandersetzung mit seiner politischen Pädagogik angeregt werden.
Verbindendes Element seiner Arbeiten ist die Artikulation der Widersprüche bürgerlicher Mündigkeit, die für Koneffke die Achse der Theoriebildung neuzeitlicher Pädagogik darstellt. Doch seine Analysen und Begründungen verbleiben nicht auf einer theoretischen Ebene, sondern sind zugleich pädagogische Positionierungen in Bildungsreformprozessen und -debatten, die theoretisch begründete Widersprüche im Sinne von praktischen Einsprüchen artikulieren. Diese politische Explikation der Pädagogik ist charakteristisches Merkmal der Materialistischen Bildungstheorie Gernot Koneffkes und zentrales Anliegen, das seinen Studien zugrunde liegt.
Gernot Koneffke (1927-2008) war von 1972 bis 1990 Professor für Allgemeine Pädagogik an der Technischen Hochschule (heute Universität) Darmstadt, wo er auch noch bis kurz vor seinem Tod tätig war. Die Erfahrungen des Zweiten Weltkrieges sowie sein mehrjähriges Engagement im sozialistischen Jugendverband "Die Falken" beeinflussten in den 1950er Jahren maßgeblich seine Lehrtätigkeit als Volksschullehrer bzw. Assistent in Kiel und Seeheim-Jugenheim sowie als Dozent an der Hochschule für Erziehung in Frankfurt a.M. (1962-1969); hier arbeitete er eng mit Heinz-Joachim Heydorn bis zu dessen Tod 1974 bei der Edition historischer Quellenschriften in der Reihe Paedagogica zusammen. Seit seiner Zeit als Professor für Schulpädagogik an der Kant-Hochschule in Braunschweig 1969 entwickelte Koneffke eine Materialistische Bildungstheorie, die den historischen und gesellschaftlichen Charakter von Pädagogik entfaltet und als deren Politizität expliziert. Weitere Forschungsschwerpunkte waren: Sozia
lgeschichte und Philosophie der Bildung, Vergleichende und Historische Pädagogik, Theorie und Praxis der Schule.