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Dirk van Laak, Dirk Rose
(Beteiligte)
Schreibtischtäter
Begriff - Geschichte - Typologie
Herausgegeben von Laak, Dirk van; Rose, Dirk
2018. 320 S. 4 Abb. 228 x 149 mm
Verlag/Jahr: WALLSTEIN 2018
ISBN: 3-8353-3213-9 (3835332139)
Neue ISBN: 978-3-8353-3213-3 (9783835332133)
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Die erste kultur- und geschichtswissenschaftliche Vermessung einer problematischen (Rechts-)Figur des 20. und 21. Jahrhunderts.
Der Begriff des "Schreibtischtäters" nahm seit der Verurteilung Adolf Eichmanns eine erstaunliche Karriere. Der Organisator des Holocaust bündelte geradezu idealtypisch arbeitsteilige Prozesse, bürokratische Vernichtung und geteilte Verantwortlichkeit. Die Autoren kreisen die Entstehung, die Wirkung und die Problematik dieser Kategorie erstmals systematisch ein. Dabei werden Perspektiven der Literatur-, Kultur- und Zeitgeschichte mit solchen der Sozial-, Politik- und Rechtswissenschaft verbunden.
Der "Schreibtischtäter" erweist sich als eine charakteristische Figur der Moderne, der spezifische Medien zugeordnet sind. Als Anstifter oder Ausführender versteht er sich als "Rädchen" in einem "Getriebe", das Juristen ebenso herausfordert wie Kultursoziologen, denn der Begriff besaß von Beginn an auch eine Tendenz zur Verharmlosung.
Aus dem Inhalt:
Kerstin Hofmann: "Ich hatte nie davon gehört, dass man die Juden vernichten will." Die Zentrale Stelle in Ludwigsburg und die Grenzen der Strafverfolgung
Verena Mais: "Also bin ich eine Schreibtischtäterin". Paradoxien des Schreibens und der Täterschaft bei Elfriede Jelinek
Annette Weinke: Sichtbare und unsichtbare Gewalt. Der "Schreibtischtäter" in den gewaltkritischen Diskursen der Nachkriegszeit
Dirk van Laak, geboren 1961, ist Professor für Zeitgeschichte an der Justus-Liebig-Universität Gießen und Autor zahlreicher Veröffentlichungen zur Neueren und Neuesten Geschichte. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in der deutschen, der europäischen und der Globalisierungsgeschichte, in der historischen Analyse von Technik, Planung und Infrastruktur, der Geistesgeschichte sowie der Geschichte der Geschichtsschreibung.