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Miriam K. Sarnecki
Doppelte Ungleichzeitigkeit
Die C.V.-Zeitung von 1925 bis 1933 - Zeitzeugnis eines Pionierprojekts postkolonialer Akkulturation
2018. 294 S. 210 mm
Verlag/Jahr: PSYCHOSOZIAL-VERLAG; HALAND & WIRTH 2018
ISBN: 3-8379-2816-0 (3837928160)
Neue ISBN: 978-3-8379-2816-7 (9783837928167)
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Miriam K. Sarnecki beleuchtet das Verhältnis des Centralvereins, der größten deutsch-jüdischen Gruppe zur Zeit der Weimarer Republik , zu den anderen Gemeinschaften (Orthodoxie, Ostjudentum, Zionismus, Verband nationaldeutscher Juden) und gibt Einblick in den Wandel des Vereins, dessen Vertreter sich zunehmend säkularisieren und alternative Identitätsgrundlagen diskutieren. Ziel ist eine differenzierte Wahrnehmung ihres Diskurses um die Behauptung subkultureller Identität.
Das deutsche Judentum der Weimarer Republik erlebte eine geistesgeschichtliche Verspätung, da es den nationalistisch und neoromantisch motivierten Wandel seiner Zeit größtenteils nicht mitvollzog. Statt an der zeitgenössischen Gesellschaft orientierten sich viele seiner VertreterInnen weiter an der deutschen Aufklärung. Gerade dieser Anspruch - ihre Gesellschaftskritik, verknüpft mit ausgeprägtem Minderheitenselbstbewusstsein - führte sie hinsichtlich ihrer Akkulturationsvorstellungen in eine Pionierrolle. Grundlage der Untersuchung ist eine Analyse der C.V.-Zeitung, Organ des Centralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens, die ein breites Spektrum von Meinungen abdruckt und sich als demokratisches Diskussionsforum bzw. als Zeugnis des Ringens um hierarchiefreie Pluralität lesen lässt.
Miriam K. Sarnecki beleuchtet das Verhältnis des Centralvereins, der größten deutsch-jüdischen Gruppe dieser Zeit, zu den anderen Gemeinschaften (Orthodoxie, Ostjudentum, Zionismus, Verband nationaldeutscher Juden) und gibt Einblick in den Wandel des Vereins, dessen Vertreter sich zunehmend säkularisieren und alternative Identitätsgrundlagen diskutieren. Ziel ist eine differenzierte Wahrnehmung des Diskurses um die Behauptung subkultureller Identität. Als Verfechter eines Akkulturationskonzepts, das selbstbewusste, postkoloniale Züge trägt, die ihrer Zeit um Jahrzehnte voraus sind, kommen kritische Vertreter des Vereins dem Stand der heutigen Akkulturationsforschung bemerkenswert nahe.
Vorwort
Einleitung
1. Der Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens
1.1 Fünfundvierzig Jahre deutsch-jüdischer Abwehrund Bewusstseinsarbeit
1.2 Die C. V.-Zeitung: Organ und Diskussionsforum des Centralvereins
2. Aufklärungsarbeit und Antisemitismusabwehr
3. Auseinandersetzung mit Rassismus und Chauvinismus
3.1 Umgang mit Rassentheorien
3.2 Gesellschafts- und indirekte Kolonialismuskritik
4. Verhältnis zu anderen jüdischen Gemeinschaften in Deutschland
4.1 Identität mit jahrhundertealten Wurzeln: die Orthodoxie
4.2 Fremd und vertraut zugleich: das Ostjudentum
4.3 Separation als Ideal: der Zionismus
4.4 Kollektive Selbstverleugnung: der Verband nationaldeutscher Juden
5. Wandel des Selbstverständnisses und Entwicklung neuer Identitätsgrundlagen
6. Behauptung subkultureller Existenz durch Ablehnung von Taufe und Mischehe
7. Zusammenschau und Konklusion
Quellen und Literatur
Anhang
Begriffserklärungen
Leitende des Centralvereins und seiner Publikationsorgane
Biografien
Personenregister
Organisationenregister
Zeitschriftenregister
Dank
Die Autorin