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Neuerscheinungen 2018

Stand: 2020-02-01
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Sylvia Blum

Fremdes und Sprache in ausgewählter Prosa der (Post-)Moderne


Erstauflage. 2018. 296 S. 23 cm
Verlag/Jahr: AISTHESIS 2018
ISBN: 3-8498-1275-8 (3849812758)
Neue ISBN: 978-3-8498-1275-1 (9783849812751)

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Die interdisziplinär ausgerichtete Studie untersucht wechselseitige Relationen zwischen poetisierten Sprachkritiken und dem Begriff des Fremden aus phänomenologischer und sozialphilosophischer Perspektive. Neben der kontrovers diskutierten Leib-Seele-Problematik, wie sie in einigen Werken Gottfried Benns zum Tragen kommt, steht in der hier ausgewählten Prosa Thomas Bernhards wie in jener Friederike Mayröckers vorrangig die Vereinzelung und
Standortlosigkeit des literarischen Individuums im Fokus. Verbunden wird dies mit einer vielfältig literarisierten Sinnesphysiologie, die sich in hörbaren, gestischen oder bildhaften Sprachformen niederschlägt und das (sprachliche) Paradox eines nicht eliminierbaren Selbstentzugs wie -bezugs sichtbar werden lässt.
1. Einleitung
2. Fremdheit und Sprache - Themen und Theorien
2.1 Zum Phänomen des Fremden
2.1.1 Fremdheitsformen
2.1.2 Differenzierte Sichtweisen
2.2 Sprachphilosophie und Selbstentzug
2.2.1 Fremde Rede und Fremdheit in der Rede
2.2.2 Sprachkritische Blickwinkel
3. Fremder Sinn und entrücktes Sehen bei Gottfried Benn
3.1 (Nicht) versprachlichte Rückblicke
3.1.1 Das Sehen von Begriffen
3.1.2 An-organische Metaphern
3.2 Sprachskeptische Qualitäten
3.2.1 Zum "Dynamit des Dualismus"
3.2.2 Anschauliche Transzendenz
3.3 Schweigende Widersprüchlichkeit - der Gang zu den Müttern
3.3.1 Rolle und poetisierte Nicht-Akzeptanz
3.3.2 Transformierte Simulation in Sprache
4. Fremder Gestus in Raum und Zeit bei Thomas Bernhard
4.1 Bewegende Sinnlosigkeit
4.1.1 Zur "Genievernichtungsmaschine"
4.1.2 Verborgene Räume
4.2 Hybrides Dasein
4.2.1 "Ich bin überhaupt nicht für Befreiung"
4.2.2 Zur Existenz des Namens
4.3 Fremdheit durch Bildung
4.3.1 Nihilistische Perspektiven
4.3.2 Zur Bedeutsamkeit des Freitods
5. Fremder Text und sichtbare Töne bei Friederike Mayröcker
5.1 Vom Lesen und Hören
5.1.1 Der "Ohrenbeichtvater"
5.1.2 Nicht-verbalisierte Akustik
5.2 Entkräftete Verkörperung
5.2.1 Beruhigung und Beflissenheit
5.2.2 Ambivalente Selbstreferenzen
5.3 Fremd-Geschriebenes
5.3.1 Zur Unverfügbarkeit einer "Erinnerungskunst"
5.3.2 Schreiben gleich Leben
6. Resümee
7. Literatur- und Siglenverzeichnis
Sylvia Blum studierte Germanistik und Philosophie an der Technischen Universität Dortmund, wo sie 2017 an der Fakultät Kulturwissenschaften mit der vorliegenden Studie promoviert wurde. Seit 2012 ist sie am Institut für deutsche Sprache und Literatur als Lehrende tätig.