Der Schriftsteller Jean Améry (1912-1978) war nicht nur ein engagierter Essayist, sondern vor allem ein schonungsloser Kritiker der zeitgenössischen philosophischen Strömungen. Seine Essay-Bände sind ein stetiger Dialog mit der Philosophie des französischen Existentialismus und bekräftigen die Verteidigung des Subjekts und des persönlich Erlittenen gegen jegliche philosophische Abstraktion. Das Buch von Lukas Brandl beleuchtet die phänomenologischen und existentialistischen Fundamente in Amérys Werk und erschließt über die polemische Abrechnung mit den philosophischen Bewegungen um Theodor W. Adorno und Michel Foucault seine Zielsetzung, nämlich das Festhalten an einer Aufklärung nach Auschwitz.Lukas Brandl studierte Germanistik und Geschichte an der Universität Wien. Er lehrt in Wien und forscht zur deutschsprachigen Nachkriegs-Literatur und -Philosophie.