buchspektrum Internet-Buchhandlung

Neuerscheinungen 2018

Stand: 2020-02-01
Schnellsuche
ISBN/Stichwort/Autor
Herderstraße 10
10625 Berlin
Tel.: 030 315 714 16
Fax 030 315 714 14
info@buchspektrum.de

Astrid Rauner

Der Berg der Kelten. Die Herrscher des Glaubergs / Der Berg der Kelten. Die Erben des Glaubergs, 2 Bde.


2018. 484 S. 1 Abb. 20.5 cm
Verlag/Jahr: ACABUS 2018
ISBN: 3-86282-689-9 (3862826899)
Neue ISBN: 978-3-86282-689-6 (9783862826896)

Preis und Lieferzeit: Bitte klicken


Der Glauberg ist in den vergangenen Jahren dank eines spektakulären Grabfundes bekannt geworden. Vor diesem Hintergrund schrieb Astrid Rauner zwei historische Romane über den "Berg der Kelten", die nun in einem praktischen Bundle erhältlich sind!

Hessische Wetterau, 400 v.Chr. Der keltische Stamm der Eberleute wird in seiner Heimat nahe des Glaubergs von dem verfeindeten Stamm der Hirschleute bedroht. Während es den Hirschleuten um die Eroberung des Landes geht, muss der Krieger Hahles auch im Stammesinneren einem Verrat nachgehen. Welche alte Geheimnisse werden ans Licht gebracht?
Auch im zweiten Teil der Kelten-Reihe müssen Dunaan, die Nichte des Keltenfürsten, und Hahles sich mit Verrat auseinandersetzen. Verleumdung und Intrigen sind Wegbegleiter in die Schlacht. Wirren des Krieges offenbart sich ein uralter Handel, der das Gleichgewicht zwischen den Stämmen ins Wanken bringt und über das Schicksal eines ganzen Landes entscheidet.
Leseprobe aus Band 1:

Prolog

Der Bote jagte durch den Eingang der Fürstenhalle. Die seit Jahren erhaltenen Rituale der Begrüßung, die von jedem Neuankömmling erwartet wurden, streiften nur kurz seinen Geist, bevor er die Tür krachend in den Rahmen fallen ließ und in die Räumlichkeiten stürmte.
Wer die Stille wahrnahm, musste sich fragen, ob es in diesem Haus überhaupt noch Leben gab. Dabei sollte doch längst der Rat zusammengerufen sein! Die langgezogene Halle, in deren offenem Dachgebälk der Wind sein Lied sang, war das vielleicht imposanteste Bauwerk ihrer kleinen Siedlung - und eines der wenigen, das schon fertiggestellt worden war. Das mit Wällen umfriedete Areal hoch oben auf dem Hang eines steilen Hügels glich mehr denn je einer Baustelle, obgleich vor dem Winter wenigstens die Wohnbehausungen hatten fertiggestellt sein sollen.
Die Geister im Wind sangen nun schon von aufziehendem Schnee, der das Hügelland viel früher ereilte als die fruchtbaren Auen am Fuße der Gebirge. Und der Bote glaubte, sie die Lieder jener Schlacht, deren Blut noch im Fell seines Pferdes klebte, mit sich tragen zu hören.
Der Mann, der am Ende der Halle auf einem reich verzierten Stuhl thronte, hatte daran sichtbar keinen Anteil genommen. Sein langes Hemd aus blauer Wolle war mit kunstvoll gewebten Borten geschmückt, an welchen keine unebene Stelle Abnutzung verriet. Ein goldener Halsring schmiegte sich an sein Schlüsselbein, der selbst von Weitem im Schein der Talglichter glänzte.
Den Mund schon zum Gruß geöffnet, stürzte der Bote in den Raum hinein, die Hand erhoben. Dann aber erstarrte er in der Bewegung. Vor ihm breitete sich eine leere Halle aus. Mehrere Bänke, die für einen Beraterstab aus gut und gern zwanzig erfahrenen Kriegern, Schamanen und Alten herbeigeschafft worden waren, standen nutzlos an die Wände geschoben. Eine einzige Talglampe stand neben einem Trinkgefäß auf dem mächtigen Eichenholztisch im hinteren Zentrum des Raumes. Die Sklavin, die sich dort niedergelassen hatte, diente lediglich der Bewirtung zweier Männer, von welchen einer der Fürst war.
Verwundert sah der Bote sich um. Wo war der Rat? Hatte die Leibwache, die draußen am Eingang ihren Dienst verrichtete, ihn nicht soeben gewarnt, sein Fürst beriete sich mit seinen Vertrauten? Die bekannten Gesichter, die der junge Mann demnach erwartet hatte, waren nicht zu sehen. Stattdessen blickte er in die verärgerte Miene einer Person, die er anscheinend in seiner Rede unterbrochen hatte. Und die für ihn nahezu fremd war.
Der Fürst selbst hatte bei der Ankunft des Boten nur verwundert den Kopf gehoben. Dem Mann, der an seiner Seite stand, schenkte er ein beruhigendes Nicken, bevor dem Boten wieder einfiel, weshalb er überhaupt hierher geritten war.
"Mein Fürst", begann er ohne Umschweife und machte sich nicht mehr die Mühe, über einen angemessenen Gruß nachzudenken, den er dem Fremden hätte schenken können. Dessen Kleidung ließ wenig Schluss auf seinen Stand zu. Von Gestalt war er eher klein und hager gebaut. Seine Geburt mochte zwanzig oder auch fünfundzwanzig Jahre zurückliegen. Das glatte, nahezu alterslose Gesicht erschwerte eine genaue Schätzung. Dafür löste sein Anblick in dem Boten ein merkwürdiges Gefühl aus. Er vermochte es nicht recht zu beschreiben. War es der Ausdruck, der Glanz, der über der Miene des Fremden lag, als stände er über allen Anwesenden, ja selbst über dem Fürsten, in dessen Adern göttliches Blut floss?
Große Götter, dachte der Bote sich, bewirtet unser Herrscher nun schon Feen in seinen Hallen? Dieser Gedanke hatte seinen Geist halb im Scherz gekreuzt, doch kaum dass er stumm ausformuliert worden war, traf den jungen Mann ein Blick des Fremden, der ihn unweigerlich zurückweichen lassen wollte. Als hätte er direkt in seinen Kopf gesehen.
Endlich aber besann der Bote sich auf das Wesentliche und versuchte, den merkwürdigen Eindruck beiseitezuschieben. "Mein Fürst", setzte er aufs