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Wolfgang Eckert

Heimat, deine Sterne


Leben und Sterben des Erich Knauf - Biografie
1. Aufl. 2018. 260 S. 198 x 128 mm
Verlag/Jahr: VERGANGENHEITSVERLAG 2018
ISBN: 3-86408-242-0 (3864082420)
Neue ISBN: 978-3-86408-242-9 (9783864082429)

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Die Lebensgeschichte eines linken Publizisten im Nationalsozialismus.
Erich Knauf war einer der schillernden Publizisten der 1920er- und 1930er-Jahre. Er arbeitete als Journalist, Autor und Liedtexter. Als Redakteur einer Tageszeitung in Plauen entdeckte er den Zeichner Erich Ohser (alias e.o.plauen, bekannt für seine Vater und Sohn-Comicgeschichten) und wurde ein enger Freund Erich Kästners. 1928 wechselte Knauf als literarischer Leiter zur Büchergilde Gutenberg nach Berlin. Unter seinem Lektorat erschienen proletarische Romane. Er förderte den Schriftsteller B. Traven, sorgte für die Veröffentlichung der sozialkritischen Romane des US-Autors Upton Sinclairs und ließ verstärkt sowjetische Literatur übersetzen.
Seine Kritik an einer "Carmen"-Aufführung brachte ihn 1934 in Schutzhaft im KZ Oranienburg. Von 1936 bis 1944 arbeitete er als Pressechef bei einer Filmproduktionsfirma. Im März 1944 denunzierte jemand Knauf als auch Erich Ohser. In der U-Haft beging Ohser Selbstmord, Knauf wurde wegen "defätistischer (abwertender) Äußerungen" zum Tode verurteilt und am 2.Mai 1944 hingerichtet.

Nach jahrelanger Recherche entstand diese Biografie des Mannes, der den Text zum Lied "Heimat, deine Sterne" schrieb. Der Text dieses Liedes, das in den Wunschkonzerten der Wehrmacht so oft gesendet wurde, stammt von Knauf und wurde von Werner Bochmann vertont. Die beiden hatten das Lied ursprünglich für den Film "Quax, der Bruchpilot" mit Heinz Rühmann vorgesehen und nicht damit gerechnet, dass es ein Front-Schlager wurde.
Die Biografie von Knauf offenbart die Überlebensstrategien eines linken Publizisten in Zeiten des aufkommenden Nationalismus der 30er-Jahre. Wie radikalisiert und menschenfeindlich diese Welt wurde, zeigt auch der tragische Tod Knaufs. Am Ende kostete schon ein Witz das Leben. Die Kosten für die Hinrichtung stellten die NS-Gerichte der Witwe in Rechnung. 585,74 Reichsmark sollte sie für die Ermordung ihres Mannes zahlen...
Eckert, Wolfgang
Wolfgang Eckert ( 28. April 1935 in Meerane) war als Vorbereitungsarbeiter und Handweber im Meeraner VEB "Palla" tätig. Von 1960 bis 1963 absolvierte er ein Hochschulstudium am Institut für Literatur "J. R. Becher" in Leipzig. Anschließend kehrte er als Leiter der Gewerkschaftsbibliothek in den VEB "Palla" zurück und arbeitete ansonsten als Schriftsteller. Zahlreiche Publikationen entstanden seit dieser Zeit.