Neuerscheinungen 2018Stand: 2020-02-01 |
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Johannes Schwartz
"Weibliche Angelegenheiten"
Handlungsräume von KZ-Aufseherinnen in Ravensbrück und Neubrandenburg
2018. 448 S. 215 mm
Verlag/Jahr: HAMBURGER EDITION 2018
ISBN: 3-86854-316-3 (3868543163)
Neue ISBN: 978-3-86854-316-2 (9783868543162)
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Im KZ Ravensbrück, dem größten NS-Frauenkonzentrationslager auf deutschem Gebiet, sollte die Oberaufseherin gemäß Dienstvorschrift dem Schutzhaftlagerführer "in allen weiblichen Angelegenheiten beratend zur Seite" stehen. Dabei war den KZ-Aufseherinnen "jede Misshandlung" von weiblichen KZ-Gefangenen offiziell verboten. Dennoch gehörte Gewalt zu ihrer alltäglichen Praxis.
Johannes Schwartz untersucht die verschiedenen Formen der Gewalt von KZ-Aufseherinnen in Ravensbrück und dem Außenlager Neubrandenburg in ihren Wechselwirkungen und Verbindungslinien: von psychisch und "sanft" bis exzessiv und unberechenbar, von instrumentell bis exemplarisch.
Anhand vielfältiger Quellen analysiert er, wie sich diese Gewaltpraktiken in die Zielsetzungen der KZ-Verwaltung und der Kriegsindustrie einfügten. Zugleich aber belegt er, dass erst die Variabilität und Unberechenbarkeit ihrer Handlungen das Herrschaftsverhältnis der KZ-Aufseherinnen gegenüber den weiblichen KZ-Gefangenen immer wieder von Neuem herstellten.
Schwartz, Johannes
Johannes Schwartz, Dr. phil., ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Landeshauptstadt Hannover für Provenienzforschung zu Verdachtsfällen NS-verfolgungsbedingt entzogener Kulturgüter in den Museen für Kulturgeschichte (Museum August Kestner und Historisches Museum am Hohen Ufer) und im Stadtarchiv.