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Stand: 2020-02-01
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Adolf Hampel

Mein langer Weg nach Moskau


Ausgewählte Erinnerungen
2., überarb. Aufl. 2018. 188 S. s/w Abbidlungen. 21 cm
Verlag/Jahr: HESS, BAD SCHUSSENRIED 2018
ISBN: 3-87336-628-2 (3873366282)
Neue ISBN: 978-3-87336-628-2 (9783873366282)

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Prof. Dr. Adolf Hampel ist nicht nur ein bekannter Hochschullehrer und Referent, sondern auch ein begnadeter Erzähler. Durch die hier vorliegenden Erinnerungen "Mein langer Weg nach Moskau" wird ein Teil seiner Lebensgeschichte und Erlebnisse nun auch schriftlich erfahrbar. Hampel ist ein unbequemer Zeitgenosse und Schwarz-Weiß-Malerei ist ihm fremd. Er spart bei seinen autobiographischen Schilderungen die Krisenzeiten nicht aus. Sein Leben ist keine Einbahnstraße, keine via triumphalis. Und doch wird eine Richtschnur erkennbar, die ihm auf seinem langen Weg nach Moskau Orientierung gab. Als 1933 Geborener ist er hinein gestellt in die großen Verwerfungen dieser Zeit, von denen seine Heimat Sudeten-Schlesien nicht verschont bleiben sollte.
Zu diesen großen Verwerfungen gehört auch die Vertreibung der Sudetendeutschen, die der Autor mit seiner Familie durchlebte und in diesem Buch eindrücklich schildert. Trotz oder gerade wegen seiner Erlebnisse wendet sich Hampel Russland zu, erlernt die Sprache und studiert in Rom am Collegium Russicum.
1962, im Jahr seiner Promotion, erhält er einen Ruf aus Königstein, wirkt dort fortan als Dozent und knüpft Kontakte in die verschiedenen Länder Mittel- und Osteuropas, die in den folgenden Jahrzehnten nachhaltig Frucht bringen sollten.
Als Kenner des Ostens ist Hampel an den Brennpunkten der letzten Jahrzehnte stets zugegen. Ob in Georgien, in der Ukraine, in Moldawien, Aserbaidschan, Litauen oder auf dem Balkan: Stets ist Hampel darum bemüht, seine Kontakte zu nutzen, um eine positive Wende herbeizuführen. Hampel beweist sich auf die für ihn charakteristisch bescheidene Art als ein Mann der Tat. Papst Johannes Paul II. sprach einmal bildhaft von West- und Osteuropa als den "zwei Lungenflügeln Europas" - ein Bild, das Hampel längst vor der Wahl des polnischen Papstes verinnerlicht hatte und ihm immer als Richtschnur seines Handelns diente. Seiner Zeit weit voraus begann Hampel nach den gemeinsamen und tief reichenden Wurzeln, die der eiserne Vorhang nur überdeckt hatte, zu graben.
Dieses Buch gewährt mehr als vielschichtige Einblicke. Das uns doch so nahe liegende Mittel- und Osteuropa, scheint sich einmal mehr als "ferner Osten" zu erweisen; jedoch gelingt es Hampel meisterhaft, dieses Spannungsverhältnis mit Hilfe fesselnder Anekdoten aufzulösen und den Fokus auf die Gemeinsamkeiten und Berührungspunkte dieser "zwei Lungenflügel Europas" zu legen.