Neuerscheinungen 2018Stand: 2020-02-01 |
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Laurentius Englisch, Herbert Schneider
(Beteiligte)
Mensch als Christ
Zeichnungen: Englisch, Laurentius
2018. 104 S. m. Zeichn. 17.5 cm
Verlag/Jahr: KÜHLEN 2018
ISBN: 3-87448-499-8 (3874484998)
Neue ISBN: 978-3-87448-499-2 (9783874484992)
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Das Anliegen der vorliegenden Gedanken ist die Lebendigkeit des persönlichen Glaubens angesichts der Gottferne und der diesseitigen funktionalen Weise des Zusammenlebens. Die moderne Technologie, für sich genommen, reduziert das menschliche Verhalten auf eine messende Feststellung von Tatsachen unter Verlust der Erfahrung höheren Menschseins und Gottes selbst, eben der Religion.
Es ist der Schritt vom Sachwissen, das wir brauchen, zum persönlichen Glauben, aus dem wir leben, erforderlich. Ist doch der Mensch auf personale Begegnung und letztlich auf die personale Begegnung mit Gott ausgerichtet. Der Mensch, welcher bejaht, dass sein Leben geprägt ist von der persönlichen Gottesbegegnung, darf sich von Gott geliebt und persönlich angesprochen erfahren und in seinem Alltag in dieser Gottesbegegnung leben. Wir gehen nicht auf einen allgemeinen, sondern auf einen personalen Glauben zu, in welchem sich der einzelne Gott zuwendet, welcher sich ihm schon immer zugewandt hat und ihn in der Liebe anspricht.
Die Welt braucht heute Menschen der Beziehung und Begegnung, wozu der christliche Glaube hilft, indem er den Menschen wertet, der als Person im eigenständigen Ich in Begegnung tritt mit dem Du des Mitmenschen und erfüllend mit dem Du Gottes. Der Christ tut es selbst und in Einheit mit den Mit-Glaubenden, tief und erfüllend in personaler Freundschaft mit Jesus Christus und in ihm mit Gott.
Dem wollen die folgenden Beiträge dienen, wobei der Inhalt des Glaubens nicht ausgeschlossen ist, vielmehr einbezogen in den personalen Glaubensvollzug von Ich und Du des Menschen. Die Menschen heute suchen das Heilige im Immanenten, wobei es doch zugleich transzendent im persönlichen Du Gottes ist, nicht isoliert im Ich, sondern in Begegnung von Ich und Du.
Heute ist es wichtig, Lebenswerte in uns selbst zu erkennen und zu leben, da in den gesellschaftlichen Veränderungen viele gesellschaftliche Lebenswerte fragwürdig geworden sind. Der Lebenswert in unserem Selbst ist das Leben von Ich und Du in Liebe zu uns selbst, zum Mitmenschen und letztlich zu Gott. Auf allen Wegen und in allen Aufgaben können wir diesen Lebenswert der Begegnung von Ich und Du als Grundwert beachten und verwirklichen. Dieser Lebenswert prägt unsere Lebensweise, in der wir darstellen, wer wir sind, nämlich personale Menschen von Ich und Du, in deren Begegnung Gott mit seiner Liebe dabei ist. So sehr daher ich selbst als Ich dem Du begegne, ist das nicht lediglich eine anonyme "Privatsache", sondern persönliche Bezeugung meines personal gelebten Glaubens an Gott in Einheit mit der Person Jesu Christi.
Angesichts der Schrumpfung religiösen Bewusstseins ist es unser Anliegen, den Bezug des christlichen Glaubens und Lebens zu den zentralen Fragen unserer Existenz und Gesellschaft aufzuweisen, indem wir von der personalen Begegnung von Ich und Du des Menschen ausgehen, vom Leben als Person. Uns geht es nicht um eine umfassende systematische Darstellung, sondern um eine persönliches Nachdenken und Mitteilen meines Glaubens. Dabei ist Religion nicht lediglich eine Privatangelegenheit, sondern Leben für den einzelnen und für die Gesellschaft. In der Begegnung mit dem letzten und vollkommensten Du Gottes findet der Mensch die Kraft für ein ermutigendes und tragendes Leben mit Gott und den Menschen.
Gott als Du ist einerseits Partner des Menschen in seinem Ich, andererseits ist Gott jedoch mehr: Schöpfer des Ich des Menschen. Der vielfach anzutreffende schweigende Atheismus, der Gott übersieht, wird in unserer Darlegung aufgegriffen, da auch der Mensch, der über Gott schweigt, ein ich-Du-Verhältnis lebt und dieses Verhältnis offen ist und letztlich nur erklärbar ist aus dem Ich-Du-Verhältnis des Menschen zu Gott, gründend im Ich-Du-Verhältnis Gottes zum Menschen. Uns geht es also um eine Antwort aus der Erfahrung, die auch der schweigende Atheismus hat: Die Ich-Du-Begegnung der Menschen untereinander, die aber nicht wie im Atheismus in sich besteht