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Neuerscheinungen 2018

Stand: 2020-02-01
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Reimar Hartge

Märchen bewahren Weisheiten


19 Faksimiles von mittelalterlichen Handschriften (Märchentexte und Briefe)
2018. 150 S. 19 Faksimiles von Handschriften (Märchentexte und Briefe); Fotos. 29.7 cm
Verlag/Jahr: VERLAG DIE BLAUE EULE 2018
ISBN: 3-89924-477-X (389924477X)
Neue ISBN: 978-3-89924-477-9 (9783899244779)

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HERKUNFT: Im ehemaligen hannoverschen Buchantiquariat Peter Müller (Marienstraße, schräg gegenüber vom Annastift-Krankenhaus) entdeckte ich vor ca. 25 Jahren unter anderem zwei alte Märchen-Skripte, die in der sogenannten Currentschrift des späten 17. bzw. des 18. Jahrhunderts aufgezeichnet sind. - Die Texte lagen in einem großen ungeordneten Haufen handschriftlicher Briefe und Dokumente aus über einem halben Jahrtausend. - Damals erwarb ich das gesamte Konvolut, welches außer den folgend als Faksimile reproduzierten und dann transkribierten zwei Märchen noch eine Vielzahl anderer - vom Händler nicht identifizierter - Kostbarkeiten enthielt. -
Die Märchen-Manuskripte, welche seither im Hartge-Archiv der G.W. Leibniz-Bibliothek Hannover unter Sign.-Nr. Noviss. 450 P 27 geführt werden, bestehen aus fünf Faltblattlagen in A4-Format, die - mittig übereinander zu A5-Format geknickt - eine ungeheftete Broschüre ergeben. - Die ersten 14 Seiten wurden beschriftet, alle folgenden 7 Seiten blieben leer. - Nur das Hüllblatt ist nach außen hin vergilbt und abgegriffen. - Gleichwohl blieb der Text auch auf Seite 1 lesbar. -
Die Schreiberhand war für beide Märchentexte die selbe. - Eine Korrespondenz mit dem Gebrüder-Grimm-Archiv in Kassel ergab, dass es sich weder um die Handschrift von Jacob Grimm handelt, noch um jene von Wilhelm Grimm. - Gleichwohl zeigte man in Kassel an dem wahrscheinlich vor Lebenszeit der Gebrüder Grimm entstandenen Dokument großes Interesse. -
Später gelangten dann auch noch zwei Originalbriefe beider Grimm-Brüder ins Hartge-Archiv und können dort unter Sign.-Nr. Noviss. 450 A 362 eingesehen werden. - Sie befinden sich in einem ledernen Schuber. - Diese Briefe sind hier auf den Seiten 99 bis 103 ebenfalls als Faksimile nebst Transkription reproduziert. -
Schrifttyp und Ausdrucksweise der beiden Märchen-Skripte dürften dem 18. Jahrhundert zuzuordnen sein (s.o.). - Als phantasievolle Moderatoren der Urfassung dieser Märchen kommen außer den Gebrüdern Grimm eventuell auch folgende Autoren in Frage: Friedrich Karl von Savigny, Jakob Bodmer, Achim von Arnim, Clemens Brentano, Wilhelm Grimms Frau Dorchen, geb. Wild, u.a. auch deren Mutter oder die ältere Schwester Gretchen, Brüder und Schwester Haxthausen, Annette und Jenny Droste-Hülshoff, die Viemännin, geb. Pierson, Märchenfrau aus Zwehrn bei Kassel, u.a.m.. -
Wir leben in einer Welt zwischen Traum und Albtraum. - Märchen bieten in diesem Grenzland virtuelle Stufen hin zu gewissenhafter Wahrheit. - Märchen wollen Auf merksamkeit fesseln. - Oft steckt in der Kürze ihre Würze. - Im Idealfall sprechen sie jede Altersgruppe an. -
Es gibt rührend harmonische Märchen, aber auch aufschreckende, irritierende und beängstigende. - Besonders solche Märchen, die helfen, das Schicksal besser zu ertragen, bleiben in Erinnerung haften und erlangen eine Generationen überschreitende Tradition. - Das Drehbuch` für Geschichten auf der Märchenbühne stützt sich zwar auf Irreales, wahrt aber doch verblüffenden Bezug zu unmittelbar erlebter Realität. -
In diesem Sinne sind Märchen Lehrstücke. - Sie erheben Anspruch auf erzieherischen Vorbildcharakter. - Die meisten Menschen fürchten Veränderungen; aber Veränderungen stärken, wenn man sich auf ihren Nutzen verlassen kann. -
Dieses dritte Märchen-Buch des Autors geht intensiv auf Märchen-Wissenschaft ein, so hat es nur bedingt als Märchen-Buch zu gelten.