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Biblische Texte fordern uns heraus. Immer wieder schießt es einem beim Lesen von alt- oder neutestamentlichen Geschichten durch den Kopf: "Merkwürdig, was soll man mit diesem Text anfangen?". Oder man stellt sich die Frage: "Begegnet mir hier wirklich der Gott, an den ich um Jesu Christi willen glaube? Merkwürdig..." - Diese Erfahrungen und Beobachtungen haben zu dem hier vorlie-genden Predigtband geführt.
Herausfordernde Texte aus dem Alten wie dem Neuen Testament werden in dieser Predigtreihe "Merk-würdig" bedacht und ausgelegt. Dabei machen Gemeinde wie Verkündiger die gemeinsame Erfahrung, dass ein schwieriger biblischer Text zu reden anfängt; und dass selbst in den merkwürdigsten Texten das Evangelium begegnet.

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Vorwort

"Man darf auf keinen Fall etwas glauben,
worüber man nicht nachzudenken wagt."
Helmut Thielicke

"Merkwürdig", schießt es mir durch den Kopf, wenn ich so manchen biblischen Text lese. Kann das sein? Ist das wirklich so gemeint? Begegnet mir hier wirklich der Gott, an den ich um Jesu Christi willen glaube?
Ich vermute, dass es Ihnen ähnlich geht. Viele biblischen Geschichten und Erzählungen fordern uns heraus: dass wir nach-denken, fragen, forschen, genau hinhören; und uns auf einen - manchmal auch beschwerlichen - Weg machen, um sie angemessen zu verstehen.
Aufgrund dieser Beobachtungen und Erfahrungen ist die Idee für die vorliegende Predigtreihe "Merk-würdig" entstanden.
Ich habe angefangen, Texte aus dem Alten wie dem Neuen Testament zusammenzustellen, die für mich unter diese Kategorie "merkwürdig" fallen. Dabei war es beileibe nicht mein Ziel, eine wie auch immer geartete Vollständigkeit anzustreben. Die zusammengestellten Texte habe ich im Hinblick auf das Kirchenjahr sortiert. So entstand mit der Zeit die nun vorliegende Predigtreihe.
Die hier ausgearbeiteten Predigten wurden zuerst in der Freien evangelischen Gemeinde Essen-Mitte gehalten, bevor sie hier und da auch in anderen Kirchen oder Gemeinden gepredigt wurden.
Viele Gemeindemitglieder und Gottesdienstbesucher waren dankbar, dass auf einmal manch schwieriger biblische Text zu reden anfing; und Menschen konnten die Erfahrung machen: seltsame und mitunter grausame Geschichten und Erzählungen sind des "Merkens würdig", weil uns selbst in diesen merkwürdigen Texten das Evangelium begegnet.
So hoffe und wünsche ich sehr, dass Ihnen beim Nachlesen dieser Predigten immer wieder das Licht des Evangeliums entgegenleuchtet und Sie neu froh werden, dass der lebendige Gott sich in Jesus Christus zeigt als ein menschenfreundlicher Gott.
Dieser Predigtband wäre ohne die Mithilfe vieler Menschen nicht entstanden:
Zunächst sei all denen gedankt, die nach den jeweiligen Gottesdiensten dankbar das Gespräch mit mir gesucht haben. Diese Rückmeldungen haben mich sehr ermutigt. Sie haben mir geholfen, immer wieder neu auf die biblischen Texte zu hören, um in ihnen - durch alles Merkwürdige hindurch - das froh machende reformatorische Evangelium zu entdecken.
Yvonne Becker, Claudia Bönigk-Bogdahn und Petra Tilch haben die einzelnen Predigten, ausgehend von den Diktiergerät-mitschnitten der jeweiligen Gottesdienste, verschriftlicht und in eine lesbare Form gebracht. Ihnen gebührt ein besonders herzlicher Dank für ihre viele Mühe. Die Predigten haben so ihren "mündlichen Live-Charakter" behalten und sind nur an einigen Stellen sprachlich geglättet worden.
Zu guter Letzt danke ich meiner Frau, die mir überhaupt erst den Anstoß zu diesem Buchprojekt gegeben hat. Sie begleitet meine Arbeit wohlwollend kritisch, und ist deshalb für mich die wichtigste Predigthörerin. Von ihrem Feedback lerne ich bis heute sehr viel.
Dieser Predigtband sei nun Ihnen anbefohlen; dass Sie beim Lesen, Hören und Nachdenken immer wieder neu die Erfahrung machen: Gott redet - und das allein ist schon Gnade (Karl Barth).

Essen, im Januar 2018 Lars Linder

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