buchspektrum Internet-Buchhandlung

Neuerscheinungen 2018

Stand: 2020-02-01
Schnellsuche
ISBN/Stichwort/Autor
Herderstraße 10
10625 Berlin
Tel.: 030 315 714 16
Fax 030 315 714 14
info@buchspektrum.de

Bruno Giuseppe, Kerstin Groeper (Beteiligte)

Im Schatten des Schamanan


Toskana-Krimi
2018. 250 S. 213 x 140 mm
Verlag/Jahr: TRAUMFÄNGER 2018
ISBN: 3-941485-66-0 (3941485660)
Neue ISBN: 978-3-941485-66-2 (9783941485662)

Preis und Lieferzeit: Bitte klicken


Luca Marchetti, Commissario in Siena, steht vor einem Rätsel, als ausgerechnet im beschaulichen Fungaia ein indianischer Schamane tot in einer Schwitzhütte aufgefunden wird. Konfrontiert mit hysterischen Frauen, die bei dem
Schamanen einen Kurs gebucht hatten, offenbart sich schnell eine gewisse Abhängigkeit zwischen einigen dieser Teilnehmerinnen und dem Schamanen. Liegt hier ein Beziehungsdrama vor? Und wie kommt ein indianischer Schamane
ausgerechnet in die Toskana? Zum Glück erfährt Marchetti erneut Unterstützung von dem deutschen Kommissar Isedor, der extra zur Settimana Gastronomica, der Feinschmeckerwoche der Contrada dell´Aquila, gekommen ist. Kurzerhand
wird Isedor wieder der italienischen Behörde zugeteilt und verschafft den Ermittlern ganz andere Einblicke in das Leben des Schamanen ... Wer steckt wirklich hinter dessen Identität, und warum wurde er ermordet? Die beiden
Ermittler dringen tief in eine Welt aus Schein und Trug ein.
"Ein Mord!", informierte Balloni seinen Chef. "Wir müssen nach Fungaia. Nehmen wir dein Auto oder rufen wir eine Pantera?" Balloni wartete ruhig auf die Antwort, obwohl er sie schon ahnte, denn Marchetti hasste es, in einem blauen Polizeiauto irgendwohin gefahren zu werden.
Marchetti versteckte den Rasierapparat wieder in der Schublade und runzelte die Stirn. "Nein, wir fahren mit meinem Auto. Fungaia ist ja nicht weit. Was ist denn passiert?"
Balloni schob ihn zur Tür hinaus und erzählte ihm im Gang, was er bereits erfahren hatte. "Ein Mann ist tot in einer Schwitzhütte aufgefunden worden."
Marchetti riss verwundert die Augen auf. "In was?"
"Einer Schwitzhütte", wiederholte Balloni geflissentlich. "So ein Ding, wie es Indianer benutzen."
Marchetti hatte immer noch ein großes Fragezeichen in seinem Gesicht. Dann schüttelte er den Kopf. "Und da liegt eine Leiche drin?"
"Genau! Zumindest erzählt das die Polizei. Ich habe Brandesa verständigen lassen."
"Gute Idee!" Marchetti seufzte zufrieden. Staatsanwälte waren nicht sein Fall, aber mit Brandesa hatte er in der Vergangenheit immer ganz gut zusammengearbeitet. "Hoffentlich hat er Zeit und schickt uns nicht irgendeinen anderen Deppen."
Balloni zog den Kopf ein und schwieg. Grundsätzlich hatte Marchetti ja recht, aber Balloni hatte immer Angst, dass irgendwann jemand so eine respektlose Äußerung seines Chefs mitbekam.
Marchetti dagegen grinste gut gelaunt. Endlich mal wieder ein Mord. Er hatte gerade die Nase voll von illegalen Einwanderern, Menschenschmuggel und Einbrüchen. Aus dem Kofferraum holte er sich eine lange Hose und ein Jacket, zog die kurze Hose aus und schlüpfte hüpfend in die lange Hose. Mit der Hand suchte er das Gleichgewicht, indem er sich an seinem Wagen abstützte. Balloni stand kopfschüttelnd daneben und grinste frech, als er beobachtete, wie sein Chef sich in Sekundenschnelle in einen seriösen Ermittler verwandelte.
"Gut?", erkundigte sich Marchetti.
"Gut!", bestätigte Balloni.
Marchetti setzte sich ans Steuer und fuhr die Via San Marco herunter, um die Stadt über die Porta San Marco zu verlassen. Er überquerte die Autobahn, fuhr nach Costafabbri und von dort die Strada degli Agostoli entlang. Das war eine Abkürzung, außerdem liebte er die mit Steineichen überwachsene Straße. Er fuhr in Richtung Santa Colomba und bog nach einer Weile rechts in eine Staubstraße ab, die nach Fungaia führte. Der Wagen holperte über die ausgefahrene Schotterpiste und nun tat es Marchetti doch leid um seinen schicken Oldtimer. Er würde wieder durch die Waschanlage fahren müssen. Balloni konnte seine Gedanken scheinbar riechen, denn er kicherte leicht.
"Halt die Klappe!", meinte Marchetti böse.
"Ich sage doch gar nichts", verteidigte sich Balloni.
"Aber du denkst!"
Sie erreichten den kleinen Ort, in dessen Mitte ein riesiger Baukran hochragte. Einige alte Häuser sollten restauriert werden, doch die Baustelle war wie ausgestorben. "Der Kran steht hier auch schon seit über 15 Jahren", meinte Marchetti kopfschüttelnd.
"Die sind pleite", wusste Balloni. "Die Bank versucht nun, die Häuser einzeln zu versteigen."
"Und?"
"Wer will hier schon wohnen? Schwierig!"