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Sabine Naumann, Fritz Otto Schmidt
(Beteiligte)
Die Intrigenschmiede unweit des Kanzleramtes
Satirische Epigramme. Humoristische Szenen um Lügen und Intrigen. Politische Betrügereien
Illustration: Naumann, Sabine
2018. 52 S. m. Illustr. v. Sabine Naumann. 21 cm
Verlag/Jahr: EDITION LESEZEICHEN VON STEFFEN MEDIA GMBH 2018
ISBN: 3-941681-39-7 (3941681397)
Neue ISBN: 978-3-941681-39-2 (9783941681392)
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Das Allerwichtigste an einem guten Epigramm ist ein ungewöhnlicher geistreicher Gedanke, eine Blitzidee, die beispielsweise aus der Doppeldeutigkeit von Worten entstehen kann und die den Betreffenden beschreibt, lobt oder kritisiert, erhebt oder satirisch verspottet. Trotzdem soll hier deutlich formuliert werden, dass meine angeführten Epigramme keine Schmähreden darstellen und nicht als Schmähschriften gedeutet werden können. Ich habe sogar versucht, einzelne Schmähworte zu vermeiden, nicht nur aus Achtung vor den Leistungen der jeweils betroffenen Menschen, nein, nicht nur aus humanistischen Gründen, sondern auch aus ästhetischen bzw. unappetitlichen Gründen, denn ordinäre und zotige Ausdrücke, rufen bei mir Ekel hervor.
Trotz alledem - die Freiheit des Wortes muss gewährleistet werden! Die Freiheit des sinnvollen und satirischen Epigramms muss gewährleistet werden!
Auf das Epigramm in der Antike hatte ich schon hingewiesen. Die Griechen (seit mindestens 500 v. d. Zeitenwende und auch die Römer (seit etwa 200 v. d. Z.) haben diese Literaturgattung gepflegt und in einem erstaunlichen Umfang hinterlassen - man schätzt etwa 5000 Epigramme, wozu vor allem Liebes- und sogenannte Weiheepigramme und auch die schon erwähnten Grabepigramme, ergo Epitaphe, gehören. Im Prinzip kann man aus dem Inhalt dieser Vielzahl der ´Kurzgedichte´ große Teile der Taten und Missetaten und überhaupt Abläufe des Lebens der Griechen und Römer erkennen. Große Teile des Lebens dieser Völker und ihrer Geschichte sind hieraus erkennbar.
Alle menschlichen und unmenschlichen Eigenschaften nicht nur unserer heutigen lebenden Menschen sondern auch unserer antiken Vorfahren sind in den zumeist Vierzeilern erkennbar: Geiz, Egoismus, Gier nach Reichtum und Macht, militärische und politische Macht, Verbrechen, Brutalität, Größenwahn, Obszönität, Eitelkeit, Dummheit, Kurzsichtigkeit, Schwatzhaftigkeit aber auch Liebessehnsucht, Humanität, Sentimentalität, Leid und Unglück, Krieg, Hunger, Bitten um Hilfe, Schicksale u. a. Leidenschaften.