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Manuela Paulick
Radio für Kinder. Trends und Entwicklungen von Kinderhörfunk im dualen System
2018. 120 S. 14 Abb. 220 mm
Verlag/Jahr: IGEL VERLAG RWS 2018
ISBN: 3-9548536-1-2 (3954853612)
Neue ISBN: 978-3-9548536-1-8 (9783954853618)
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Radio für Kinder ist wichtig! Nirgends sonst werden Phantasie und Kreativität so stark gefördert, wie beim Zuhören. Doch warum ist es so schwer, ein ganztägiges Radioprogramm für Kinder zu finden? Was macht Radio kinderfreundlich und kindgerecht? Welchen Kriterien sollte Kinderradio entsprechen, um pädagogisch wertvoll, fördernd und gleichzeitig unterhaltsam zu sein? Was wünschen sich die jungen Hörer? Was deren Eltern?
2007 knüpfte die Autorin an die Diplomarbeit von Anke Burmeister von 1997 an und entwickelte eine aktuelle Bestandsaufnahme, analysierte das Nutzungsverhalten von Kindern und Jugendlichen und entwickelte daraus Kriterien für ein qualitätsvolles Kinderradio. Anhand dieser Kriterien wurde der erste deutsche private Kinderradiosender eingehend untersucht.
Textprobe:
Kapitel 2.3 Wirken von Radio auf Kinder
Was kann bzw. soll Radio bei Kindern bewirken? Die Medien - im Speziellen der Hörfunk - "liefern Informationen, dienen der Unterhaltung, können aber auch ängstigen, desorientieren und langfristig beeinträchtigen, wenn Inhalte nicht altersgerecht sind." (Mohr, Inge in Arbeitsgemeinschaft der ö.-r. Rundfunkanstalten der Bundesrepublik 2005 S. 49). Die Rezeption von Radio durch Kinder stellt somit einerseits Chancen und Möglichkeiten, welche die Notwendigkeit von Radio aufweisen, und andererseits Gefahren dar, welche verdeutlichen, dass es notwendig ist, Kriterien für Kinderradio aufzustellen. Im Folgenden sind diese aufgelistet:
Gefahren durch Radio-/Medienrezeption:
- Werbung wird nicht von Inhalten unterschieden
- Fiktives wird nicht von Reellem unterschieden
- Gefahr durch Darstellung von gewalttätigen und sexuellen Handlungen
- Reizüberflutung (bei nicht altersangemessenen Sendungen, unangemessene Lautstärke)
- Störungen der Entwicklung der sprachlichen Kompetenz
- Verlust innerfamiliärer Kommunikation
- mehr Zeit für Medien verwendet, weniger Zeit für andere kulturelle und sozial "wertvolle" Aktivitäten
- Rückgang der Lesekultur
Möglichkeiten durch Radiorezeption:
- Erziehung in Form vom Einhalten des Tagesrhythmus
- altersgerechte Wissensvermittlung
- verständliche Erklärung der Umwelt
- Moodmanagement
- Schulen des Hörsinns durch Ästhetik
- Schulen des intensiven Zuhörens
- Sprach- und Lesekompetenz fördern
- Radio liefert Gesprächsstoff
Anhand dieser Auflistung ist zu erkennen, dass viele Gefahren auch als Chancen gesehen werden können. Somit wird davon ausgegangen, dass die Gefahren von Radiorezeption hauptsächlich in der Vermittlung falscher Inhalte liegen. Wenn das Programm an die Bedürfnisse der Kinder angepasst ist, und die Möglichkeiten der Entwicklungs- und Kompetenzförderung voll ausschöpft sind, hat Radio prinzipiell meist positiven Nutzen für die kleinen Hörer. Diese Auflistungen dienen unter anderem als Basis für die Erstellung der Kriterien für Kinderradio.
Um mit einem Radioprogramm intensiv Kinder zu fördern, und eben ein Programm zu schaffen, das nur für Kinder gemacht ist, wurde versucht, diesen Ansprüchen in speziell für Kinder definierten Radioformaten gerecht zu werden.
2.4 Format von Kinderradio
In den neunziger Jahren wurden in den USA für Kinder eigene Radioformate entwickelt, wie z.B. "Pre-Teen" und "Children´s Radio". Die Definition von "Pre-Teen: Although we call this Pre-teen this station can appeal to children ages six through 16. The format is generally a very young skewing CHR station with high energy disc jockeys, call-ins and a large proportion of novelty records." (Devine, Cathy u.a. (2002) S. 8).
Im Mittelpunkt steht hierbei die musikalische Ausrichtung mit aktueller Chart-Musik unterschiedlicher Genres.
"Children´s Radio" wird im Gegensatz zum "Pre-Teen" durch geringeren Musik- und höheren Wort-Anteil, durch Geschichten und Spiele, als Nischenprogramm mit alternativer Babysitter-Funktion zum Fernsehen gesehen: "Children´s stations offer music, games, stories with adults and children as hosts. A relative newcomer in the game of "niche" programming, these stations are cropping up in many markets and offer parents an alternative to TV-baby-sitting. Minneapolis-based "Radio Aahs" offers a satellite-delivered programming service for pre-teens." (www.radioguide.com (28.7.2006). Ergebnisse von Umfragen in den USA bezüglich der Nutzungsdauer und -häufigkeit lassen ähnliche Verhaltensmuster aufweisen wie bei deutschen Kindern (vgl. Punkt 2.2). Daraus lässt sich jedoch schließen, dass sich in den USA, durch das große Angebot an Formatradio, schon jüngere Kinder an Programmformate binden, wenn diese am Markt sind.
Kinder etablierten sich hier als kaufkräftige Zielgruppe. Angesichts dieses Hintergrundes biete es sich an, einen Blick auf die amerikanische Radiolandschaft zu we