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Rudolf Borchardt
Der Deutsche in der Landschaft
2018. 552 S. 185 mm
Verlag/Jahr: MATTHES & SEITZ BERLIN 2018
ISBN: 3-9575752-9-X (395757529X)
Neue ISBN: 978-3-9575752-9-6 (9783957575296)
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Kaleidoskopartig entfalten sich in den Texten dieser erstmals 1925 in der Bremer Presse veröffentlichten Sammlung deutscher Reisebeschreibungen Wege, Täler, Berge und Ebenen aller Erdteile. Zumeist heute unbekanntere Geografen, Naturforscher, Kulturhistoriker und Dichter aus zwei Jahrhunderten kommen darin zu Wort. Sie alle zogen aus, die klingende Weisung, die der Herausgeber Rudolf Borchardt seiner Auswahl zuschreibt, zu verbreiten. Der Deutsche in der Landschaft ist Beobachter, Wanderer der Geschichte, Gast auf Erden: "Die Welt geht in ihn ein, indes er in der Welt". Somit ist Borchardts Sammlung neben detaillierter Landschaftsbeschreibung immer auch kulturelles Psychogramm, Selbstreflexion über die eigene Herkunft, Versuch der Ordnung und des Erkenntnisgewinns. Walter Benjamin fasste diese faszinierende Sammlung so zusammen: "Wie vier Hauptansichten des Erdkörpers, die sich im neunzehnten Jahrhundert den Deutschen erschlossen - die streng geographische, die naturwissenschaftlich beschreibende, die landschaftlich schildernde, die historische -, in diesem Buch sich verbinden, das zu entwickeln, hieße ein zweites schreiben. Hier muß durchaus genügen, auszusprechen, wie sich gewisse Stellen des Werkes untereinander wieder zu geistigen Landschaften zusammenschließen, ja wie das Ganze eine platonische Landschaft, ein topos hyperouranios ist, in dem anschaulich und als Urbilder Städte, Provinzen und vergessene Erdwinkel liegen."
"Man liest diese 74 Stücke mit warmer Sympathie für Sprache, Bildung und Auffassungsgabe dieser Deutschen in der Landschaft. Zu diesen Deutschen will man gern gehören." - Jens Nordalm, Dei WELT Jens Nordalm Die WELT 20180414
Borchardt, Rudolf
Rudolf Borchardt, 1877 in Königsberg geboren, studierte ab 1895 zunächst Theologie, klassische Philologie und Archäologie in Berlin, erweiterte später seine Studien in Bonn und Göttingen um Germanistik und Ägyptologie. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs diente er als Infanterieoffizier und arbeitete im Generalstab. Nach der Freilassung aus dem Gefängnis Innsbruck, wohin ihn 1944 die SS verschleppt hatte, versteckte er sich in Tirol, wo er 1945 starb. Er hinterließ ein großes, solitäres, u. a. von Theodor W. Adorno hochgeschätztes Werk aus Reden, Gedichten und Übersetzungen.
Hofmann, Franck
Franck Hofmann ist komparatistischer Literaturwissenschaftler und Essayist in Berlin. Als Forscher am Centre Marc Bloch arbeitet er im Feld zwischen historischer Anthropologie und ästhetischer Theorie, Epistemologie und Kulturtheorie.
Schalansky, Judith
Judith Schalansky, geboren 1980 in Greifswald, studierte Kunstgeschichte und Kommunikationsdesign und lebt als freie Schriftste
llerin und Buchgestalterin in Berlin. Sowohl ihr Atlas der abgelegenen Inseln (mare, 2009) als auch ihr Bildungsroman Der Hals der Giraffe (Suhrkamp, 2011) wurden von der Stiftung Buchkunst zum ¯Schönsten deutschen Buch® gekürt. Für ihren Roman Verzeichnis einiger Verluste erhielt sie 2018 den Wilhelm-Raabe-Preis. Seit dem Frühjahr 2013 gibt sie die Reihe Naturkunden heraus.