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Neuerscheinungen 2018

Stand: 2020-02-01
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Roland Topor

Panoptikum


2018. 224 S. 265 mm
Verlag/Jahr: STEIDL; EDITION FOLKWANG 2018
ISBN: 3-9582954-1-X (395829541X)
Neue ISBN: 978-3-9582954-1-4 (9783958295414)

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In der französischen Kunst und Kultur der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist Roland Topor eine Ausnahmeerscheinung. Niemand sonst betätigte sich im Laufe seines Lebens auf so vielen Feldern kreativen Schaffens wie er. Topor war ein unermüdlicher Zeichner und Illustrator, aber auch der Autor einer Fülle von Romanen, Kurzgeschichten und Bühnenstücken. Darüber hinaus schrieb er Drehbücher und trat in Filmen auf, führte im Theater Regie, entwarf Bühnenbilder und Kostüme und schuf nicht zuletzt über einhundert Plakate.

Verbindendes Element dieser breit gefächerten Aktivitäten ist Topors Faszination für die Absurditäten und Unzulänglichkeiten des Daseins. Mit besonderer Vorliebe blickt er in die Abgründe des menschlichen Miteinanders. Topors Beobachtungen fließen in surreale Szenen ein, die zwischen Witz und Schrecken changieren und im Idealfall beim Betrachter, Leser oder Zuschauer einen Moment der Erkenntnis stiften.

Der Katalog zur Ausstellung im Museum Folkwang zeigt neben satirischen Tuschzeichnungen für Zeitungen und Zeitschriften der 1960er Jahre das reiche illustrative Werk Topors anhand von Zeichnungen und Büchern aus mehr als drei Jahrzehnten. Wichtige Beispiele seiner Druckgrafik, eine repräsentative Auswahl von Plakaten sowie Trickfilme nach Vorlagen Topors werden darüber hinaus ebenso präsentiert wie einige Originalkostüme aus der Inszenierung von Mozarts Zauberflöte am Essener Aalto-Theater (1990), die erstmals gemeinsam mit den Zeichnungen Topors gezeigt werden, nach denen sie geschneidert wurden.
Roland Topor, 1938 als Sohn polnisch-jüdischer Emigranten geboren, lebte und arbeitete u.a. als Autor, Maler, Regisseur und Bühnenausstatter in Paris. Sein gesamtes Schaffen ist stark von den Surrealisten beeinflusst. Das Bizarre, Groteske und Alptraumhafte wurde zu seinem Markenzeichen und machte ihn zum Meister der makabren Pointe. Topor war ein vielseitiger Künstler, der sich nie spezialisieren wollte. Er schrieb sowohl Drehbücher als auch Romane, darunter den von Roman Polanski verfilmten Roman "Der Mieter", in dem der Regisseur selbst die Hauptrolle übernahm. Er schuf Zeichentrick- und Animationsfilme, für die er u.a. in Cannes ausgezeichnet wurde. Als Schauspieler stand er zum Beispiel in Herzogs "Nosferatu" und Schlöndorffs "Eine Liebe von Swann" vor der Kamera. Er entwarf Film- und Theaterplakate und machte sich mit seinen international erfolgreichen Theaterstücken insbesondere in Deutschland einen Namen als Dramatiker. In seinen Werken blickt Topor hinter die blendende Fa
ssade und zeigt die Abgründe und Ängste der Menschen, die er in überspitzten, surrealen Bildern ausdrückt. Topor starb 1997 in Paris.