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Sarhan Dhouib, Ina Khiari-Loch, Moez Maataoui
(Beteiligte)
Formen des Sprechens, Modi des Schweigens
Sprache und Diktatur
Herausgegeben von Dhouib, Sarhan; Mitarbeit: Maataoui, Moez; Khiari-Loch, Ina
1. Auflage. 2018. 471 S. 223 x 142 mm
Verlag/Jahr: VELBRÜCK 2018
ISBN: 3-9583208-2-1 (3958320821)
Neue ISBN: 978-3-9583208-2-6 (9783958320826)
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Unter den Bedingungen einer Diktatur oder eines autoritären Regimes bildet sich ein
spezifischer Sprachgebrauch heraus, in dem Machtverhältnisse gestützt, subversiv entlarvt, unterwandert oder offensiv kritisiert werden. Aufschlussreich ist dabei nicht nur, was, wann, wie, von wem, in welchem öffentlichen oder privaten Raum gesagt wird,
sondern auch die Art und Weise, wie etwas nicht gesagt und wann, worüber und wie
geschwiegen wird.
Der vorliegende Band untersucht den spezifischen Sprachgebrauch in und nach der
Diktatur bzw. in und nach autoritären Regimen in einer deutsch-arabischen Perspektive
und ist das Ergebnis einer dreijährigen interdisziplinären Zusammenarbeit deutscher
und nord-afrikanischer Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen. Mit den gesellschaftlichen Transformationsprozessen, die viele arabische Länder begonnen und wenige fortgesetzt haben, ist die Thematik hochaktuell.
Die sprachphilosophischen, linguistischen, ethnologischen, literatur- und kulturwissenschaftlichen Untersuchungen wenden sich vier thematischen Schwerpunkten zu: Ein erstes Kapitel untersucht Sprache als Instrument der Macht. Ein zweites Kapitel wendet sich dem Gegendiskurs und der Subversion innerhalb der arabisch- und deutschsprachigen Literatur zu. Ein dritter Themenschwerpunkt liegt auf der Aneignung und Enteignung von philosophischen Begriffen im Kontext autoritärer Staaten. Ein vierter und letzter Fokus liegt auf den Wendepunkten, auf Protest und Öffentlichkeit, die sich in Demonstrationssprüchen, Protestliedern in Umbruchzeiten und Literatur ausdrücken.
Moez Maataoui, Dr. phil., ist Germanist und lehrt an der FLAH der Universität La Manouba (Tunesien). Ina Khiari-Loch, M.A., ist Ethnologin und lehrt am ISSHM der Universität Gabes (Tunesien).
Sarhan Dhouib, Dr. phil., ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Philosophie der Universität Kassel. Nach dem Studium der Philosophie an den Universitäten Sfax (Tunesien) und Paris 1 - Sorbonne wurde er an der Universität Bremen über Schellings Identitätsphilosophie promoviert. 2011 erhielt er den Nachwuchspreis für Philosophie des Goethe-Institutes. Seit 2013 ist er Mitglied der Arab-German Young Academy of Sciences and Humanities (AGYA). Arbeitsschwerpunkte: Deutscher Idealismus, Politische Philosophie, Arabisch-islamische Philosophie, interkulturelle Philosophie, Menschenrechtsdiskurse. Veröffentlichungen bei Velbrück: Demokratie, Pluralismus und Menschenrechte. Transkulturelle Perspektiven (Hg., 2014), Gerechtigkeit in transkultureller Perspektive (Hg., 2015).