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Stand: 2020-02-01
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Michael Konarsky

Entwicklung eines IT-gestützten Kosteninformationssystems als Instrument des Produktkostenmanagements in der Auftragsfer


Konzeption und Umsetzung am Beispiel des Werkzeug- und Formenbaus. Dissertationsschrift
2018. 256 S. 83 Abb. 270 mm
Verlag/Jahr: DISSERTA 2018
ISBN: 3-9593543-0-4 (3959354304)
Neue ISBN: 978-3-9593543-0-1 (9783959354301)

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In dieser Arbeit wird ein ganzheitliches Konzept für das Produktkostenmanagement in der Auftragsfertigung vorgestellt. Als dessen Kern wird ein modulares und wissensbasiertes Kosteninformationssystem konzipiert. Darüber hinaus wird für den Transfer in die Industrie ein Vorgehensmodell entwickelt und am Fallbeispiel der Siebenwurst Werkzeugbau GmbH validiert.
Ziel der Arbeit ist die Ausgestaltung eines IT-gestützten Kosteninformationssystems, bei dem Produktkostenmanagementaufgaben miteinander verzahnt und mit Kosteninformationen versorgt werden. Anwender aus den Bereichen Kalkulation, Konstruktion, Projektmanagement und Controlling sollen dazu befähigt werden Produktkosten effizient und verursachungsgerecht zu planen, erfolgskritische Kostenabweichungen frühzeitig zu erkennen und proaktiv gegenzusteuern.
Textprobe:
Kapitel 5.7.5 Modellierung der Kosten-/Wissensbasis
Grundlage für die Modellierung der Kosten-/Wissensbasis zum Modul I ist das in 3.5.3.3 entwickelte und als Klassenentwurfsdiagramm dargestellte konzeptionelle Datenbankmodell. Dieses enthält modulspezifische und modulübergreifende Objektklassen, die miteinander in Beziehungen stehen. In einem ersten Schritt wurden die in der Konzeption deklarierten Objektklassen und Beziehungen an die Unternehmensspezifik angepasst. Dazu gehörte eine Umbenennung der Objektklassenbezeichnungen an die im Unternehmen geltende Terminologien und im Zuge der Transformation des Klassenentwurfsdiagramms in ein internes Datenbankmodell eine Normalisierung der Beziehungen. Insgesamt wurden mit dem Datenbankmanagementsystem MS SQL Server 2014 Management Studio 121 Tabellen modelliert. Um diese und ihre Beziehungen untereinander übersichtlich und nachvollziehbar darzustellen, wurden diese funktionsorientiert in Datenbankdiagrammen gruppiert. Zu den daraus resultierenden Funktionsgruppen gehören modulübergreifende Objekte, wie Kostenstellen, Kunden, Anfragen, Kundenartikel etc. sowie die "Fallbasis", die Kaufteil- und Werkstoffdatenbank, die Werkzeugklassifizierung und die Rumpfstrukturstücklisten.
Aufgrund des Umfangs und der Komplexität des erstellten relationalen Datenbankmodells ist eine ausführliche Darlegung an dieser Stelle nicht zweckmäßig. Stellvertretend für die Kosten-/Wissensbasis zum Modul I ist die Funktionsgruppe "Fallbasis" mit allen für das FBSS erforderlichen Objekten in Anlage 18 als UML-Klassendiagramm dargestellt.
Für das externe Datenbankmodell wurden Sichten zu Projektanfragen, zur Fallbasis, zu den Rumpfstrukturstücklisten und zu den Kaufteil- und Werkstoffdaten erstellt. Damit wurden komplizierte, mehrstufige Datenbankabfragen vermieden und gleichzeitig der Implementierungsaufwand bei der Softwareentwicklung reduziert. Am Beispiel der "Fallbasis" greift die Problemlösungskomponente des Fallbasierten Suchsystems entsprechend der in der Dialogkomponente eingegebenen Suchkriterien direkt auf die Sicht "Fallbasis" zu. Aufwändige, intransparente und änderungsanfällige Datenbankabfragen entfallen. Ein weiterer Vorteil der Sichten stellt deren Änderungsfreundlichkeit dar. Demnach haben Änderungen in der Datenbank nicht zwangsläufig Änderungen in der Dialogkomponente zur Folge.
5.7.6 Gestaltung der Wissensakquisitions-, Erklärungs- und Dialogkomponente
I. Wissensakquisitionskomponente
In Bezug auf die direkte Wissensakquisition erfolgt eine laufende, fallbezogene Weiterentwicklung der Kosten-/Wissensbasis durch das Hinzufügen von neuen Referenzprodukten und -Projekten in die Fallbasis. In Abstimmung mit den Fachexperten aus dem Controlling und dem Projektmanagement werden dazu geeignete Produkte/Projekte ausgewählt. In der ersten Iteration wurde die Aufbereitung der Nachkalkulationen und Merkmalsindexierung (Retain-Phase) durch den Wissensingenieur durchgeführt. Für die Produktivphase des Kosteninformationssystems ist dazu in der Rolle des Datenverwalters ein Mitarbeiter aus dem Controlling vorgesehen. Darüber hinaus wurde ein Kaufteilkatalog mit konstruktionsrelevanten Sachmerkmalen für die kostenrelevanten Kaufteilgruppen (u. a. Führungssäulen/-büchsen, Schieber, Gasdruckfedern) auf Basis von Kataloginformationen erstellt.
Die automatische Wissensakquisition umfasst zum einen die Rückführung der Kalkulationsergebnisse aus den Submodulen der Problemlösungskomponente in die Kosten-/Wissensbasis. Zum anderen beinhaltet sie den Datenabgleich zwischen der Kosten-/Wissensbasis und der Unternehmensdatenbasis. Bei diesem werden Daten aus der Auftragsabwicklung (z. B. Kundendaten, -anfragen, -artikeldaten), dem Controlling (z. B. Stundensätze, Nachkalkulationen) und dem Einkauf (u. a. Werkstoff-/Kaufteildaten und -preise) abgeglichen. Des Weiteren erfolgt nach Freigabe des Modul II eine Erweiterung der Kosten-/Wissensbasis um komponentenbe