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M. Höfler
Wald- und Baumkult in Beziehung zur Volksmedizin Oberbayerns
2018. 180 S. Illustriert mit 10 S/W-Abbildungen. 210 mm
Verlag/Jahr: FACHBUCHVERLAG-DRESDEN 2018
ISBN: 3-9616906-7-7 (3961690677)
Neue ISBN: 978-3-9616906-7-1 (9783961690671)
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Sowohl Wälder, Haine als auch einzelne Bäume genossen bei allen germanischen Stämmen heilige Verehrung. Ursprünglich mögen beide, vor allem die Wälder, als Wohnsitze der Seelen aufgefaßt worden sein. Neben dem Waldkult hatten die Germanen auch einen tiefgewurzelten Baumkult. Von Agathias an, der im 6. Jhd. den Baumkult bei den Alemannen, und Gregor von Tours, der ihn bei den Franken bezeugt , haben sich zahlreiche Zeugnisse über den Baumkult vor allem in den Verboten altheidnischer Sitte der Geistlichen und weltlicher Fürsten erhalten. Seine Verbindung mit Mutter Erde läßt den Baum besonders in der Heilkunde des Volksglauben hervortreten. Wie durch ihn und aus ihm vielfach Krankheiten kommen sollen, so nimmt er diese auch ab. So werden Kranke durch hohle Bäume gezogen; der Baum wird gebeten, die Krankheit zu entfernen; Gegenstände, die der Kranke getragen, werden im Baume ´verpflöckt´, damit so die Krankheit in den Baum gehe. Noch mehr tritt der Baum im Zauberkult als Spender frischen Lebens und der Fruchtbarkeit hervor. Nach Erwachen der Natur im Frühling wird er unter allen möglichen rituellen Gebräuchen aus dem Wald in die menschliche Wohnung gebracht, im Dorf als Maibaum auf dem Anger aufgepflanzt, vom Liebhaber dem jungen Mädchen vor ihrem Gemach oder vor dem Stall der Tiere aufgestellt, damit die Fruchtbarkeit des jungen Baumes auf die Geschöpfe übergehe.
Der vorliegende Band beschreibt den Wald- und Baumkult in Beziehung zur Volksmedizin Oberbayerns.
Nachdruck der historischen Originalauflage von 1892.