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Nico Bleutge
nachts leuchten die schiffe
gedichte
2. Aufl. 2019. 87 S. 205 mm
Verlag/Jahr: BECK 2019
ISBN: 3-406-70533-2 (3406705332)
Neue ISBN: 978-3-406-70533-5 (9783406705335)
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Echos und Lesefetzen, eigene und fremde Stimmen, die sich zu einem Dritten formen. Solche Sprachfunde sind für Nico Bleutge wie Kraftfelder, die seine Aufmerksamkeit bündeln. Den Kern des neuen Bandes bildet ein Zyklus aus zehn längeren Gedichten, die sprachlich und motivisch eng verzahnt sind. Der Bosporus als Sprungbrett: Öltanker und Containerschiffe, die etwas davon erzählen, wie der weltweite Handel die überkommenen Vorstellungen von Zeit, Transport und Geschwindigkeit verändert hat. Erinnerungen aus der Kindheit tauchen auf. Splitter aus Alfred Döblins "Berge Meere und Giganten". Ein Reservoir für die Sprach- und Klangwelt der Gedichte:
"mischte sich jenes licht mit dem licht, erzeugte ihre verbindung / ein anderes licht, verwandtschaft von flucht und begreifen / ein zwischending aus gas und flüssigkeit / das die welt umpflügte." Mit großer rhythmischer Kraft zeigt uns Nico Bleutge die Zeitschichten und Mehrdeutigkeiten, die in der Sprache versteckt sind - aber auch die Verknüpfungen, Gemeinsamkeiten, die das Gedicht immer wieder aufspüren kann.
"Ein Blick von größtmöglicher Detailschärfe auf Natur, Mensch und Dinge, dem nach und nach die anderen Sinne beispringen und assistieren."
Florian Welle, Münchner Feuilleton, Juli 2017
"Es ist unglaublich, welcher sprachliche und inhaltliche Kosmos diesem Lyriker verfügbar ist. ´nachts leuchten die schiffe´ sind keine Gedichte - das ist eine Sinfonie."
Walter Eigenmann, Glarean Magazin, 8. Mai 2017
"Diese virtuose Poesie verändert Denken und Wirklichkeit."
Björn Hayer, Berliner Zeitung, 6. Mai 2017
"Man folgt fasziniert diesen polyfonen Stimmen-Montagen, auch ihren Quergängen ins Hermetische, die schließlich in die Innenwelt der Sprache führen."
Michael Braun, Neue Zürcher Zeitung, 21. April 2017
"Mit ´nachts leuchten die schiffe´ lässt sich sagen, dass Nico Bleutge beharrlich, klug, wortgewandt und elegant an seinem einzigen Gedicht weiterdichtet (...) Seine Verse bestechen durch ihre Beschreibungsgenauigkeit, die sich zu immer feineren Detailaufnahmen verästeln, ohne je die Komposition zu irritieren."
Christian Metz, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13. April 2017
"Ein unheimlich dichter, sprachlich virtuoser Lyrikband, der viele Rätsel aufgibt, viel Schönheit in sich birgt und dazu einlädt, Worte zu entdecken wie Grundlawinen, Vorsommernacht, Kalkschatten."
Guido Pauling, NDR Kultur, 20. März 2017
Nico Bleutge, 1972 in München geboren, lebt in Berlin. Für sein Schreiben wurde er vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Erich-Fried-Preis 2012, dem Christian Wagner-Preis 2014, dem Eichendorff- Literaturpreis (2015), dem Alfred-Kerr-Preis (2016) Casa Baldi-Stipendium der Deutschen Akademie Rom (2015) und dem Stipendium der Kulturakademie Tarabya, Istanbul (2014/16).