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Jirí Fajt
Nürnberg unter Karl IV.
Wege und Akteure städtischer und höfischer Malerei
2019. 536 S. mit 600 farbigen und 97 schwarzweißen Abbildungen. 305 mm
Verlag/Jahr: DEUTSCHER KUNSTVERLAG 2019
ISBN: 3-422-07332-9 (3422073329)
Neue ISBN: 978-3-422-07332-6 (9783422073326)
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´Vornehmste Stadt des Reichs´ nannte Kaiser Karl IV. Nürnberg im Jahre 1366. Da hatte er die freie Reichsstadt längst zu seiner zweiten Residenz nach Prag, der Hauptstadt Böhmens, erkoren. Es war ihm gelungen, die städtischen Eliten in seine Pläne einzubinden und sich ihren wirtschaftlichen Ehrgeiz zunutze zu machen. Angehörige der großen Nürnberger Familien besaßen Dependancen in Prag oder hatten geistliche Pfründe und Hofämter inne. In dieses Gewebe aus Beziehungen stößt Jirí Fajt vor, um den kaiserlichen Einfluss auf das Nürnberger Kunstschaffen zu ergründen. Denn Karl IV. beschäftigte hier mit Sebald Weinschröter einen Hofmaler, dessen Werkstatt auch die Nachfrage jener Familien bediente, die sich als kaisernah verstanden und diese Verbundenheit mit den Mitteln künstlerischer Repräsentation auszudrücken suchten. Indirekt spiegeln sich die weitgespannten Handelskontakte der Nürnberger im maßgeblichen Kunststil der Stadt wider, der italienische und franko-flämische Einflüsse offenbart. Nach Lektüre dieser Studie kann Nürnberg unter Karl IV. nicht länger als böhmische Kunstprovinz gelten.
Jiri Fajt ist Generaldirektor der Nationalgalerie Prag. Er lehrt an der Technischen Universität und an der Humboldt-Universität zu Berlin sowie an der Karls-Universität Prag. Organisation von Ausstellungen, unter anderem ´Karl IV. - Kaiser von Gottes Gnaden´ 2006 in der Bildergalerie der Prager Burg. Eine Jubiläumsausstellung zu Karl IV. 2016/17 in Prag und Nürnberg ist in Vorbereitung.