Neuerscheinungen 2019Stand: 2020-02-01 |
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Peter A. Levine
Vom Trauma befreien, m. Audio-CD
Wie Sie seelische und körperliche Blockaden lösen
11. Aufl. 2019. 108 S. m. Fotos. 22,5 cm
Verlag/Jahr: KÖSEL 2019
ISBN: 3-466-30760-0 (3466307600)
Neue ISBN: 978-3-466-30760-9 (9783466307609)
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Energieblockaden lösen: Trauma-Selbstheilung durch gezielte Körperarbeit
Traumasymptome sind vor allem blockierte Energie. Sie lassen sich daher über den Körper weit besser als über die Seele heilen - so die revolutionäre Erkenntnis des großen Traumatherapeuten Peter A. Levine. Erstmals ermöglicht dieser Ratgeber, seine bahnbrechende Methode in Selbstanwendung zu nutzen.
12 Übungen aus dem Buch finden Sie auf der beiliegenden CD (gesprochen von Jörg Zimmer). Erdung und Zentrierung, Abbau von übermäßiger Aktivierung und Rückkehr in die innere Balance werden mit Hilfe dieser angeleiteten Übungen möglich. Die Spieldauer der CD beträgt 65.46 Minuten.
Einführung:
Ein Tiger zeigt den Weg
Wenn du hervorbringst, was in dir ist, wird das, was in dir ist, dich retten. Wenn du nicht hervorbringst, was in dir ist, wird das, was in dir ist, dich zerstören.
Gnostisches Evangelium
ICH HABE MICH IN DEN LETZTEN 35 JAHREN mit der Erforschung von Stress und Trauma beschäftigt und Menschen dabei unterstützt, sich von deren Folgen zu erholen. Häufig werde ich gefragt, wie ich mit einem so problematischen Thema wie Trauma arbeiten kann, ohne auszubrennen oder depressiv zu werden. Ich kann dazu sagen, dass es sich in meinem Leben als eine zutiefst stärkende und erbauliche Erfahrung erwiesen hat, die Transformation mitzuerleben, die bei Menschen erfolgt, wenn sie ihr Trauma meistern. Wie kann das sein?
Lassen Sie mich zunächst ein wenig von mir selbst erzählen. Meine Karriere als Wissenschaftler begann Mitte der 60er-Jahre in Kalifornien, in dem radikalen Umfeld der Universität Berkeley, Kalifornien. Während ich die Auswirkungen von gehäuftem Stress auf das Nervensystem erforschte, begann ich zu vermuten, dass die meisten Organismen über eine angeborene Fähigkeit verfügen, sich von bedrohlichen und stressreichen Ereignissen wieder zu erholen. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch keinerlei Kenntnisse von psychologischen Traumata - dieser Begriff sollte in seiner modernen Form noch weitere 15 Jahre nicht definiert sein.
EINFÜHRUNG: EIN TIGER ZEIGT DEN WEG
Ich experimentierte mit unterschiedlichen Stressreduktionstechniken, die von der "neuen" Idee einer Verbindung zwischen Geist und Körper Gebrauch machten. Während dieser frühen Forschungstätigkeit trug sich ein ungewöhnliches Ereignis zu, das die Richtung meiner Arbeit für immer verändern sollte. Ein Psychiater, der meine Forschungstätigkeit zum Thema Stress kannte, bat mich um die Übernahme einer Patientin, die an zahlreichen "psychosomatischen" Störungen wie Migräne, prämenstruellem Syndrom, chronischen Schmerzen, Müdigkeit sowie schweren Panikattacken litt. Der Psychiater war der Ansicht, dass es für diese Patientin gut wäre, entspannen zu lernen.
Als ich mit der Patientin (nennen wir sie Nancy) zu arbeiten begann, lockerte sie sich anfangs. Plötzlich wurde sie ohne Vorwarnung von Panik ergriffen. Erschrocken und ohne die geringste Ahnung, was ich tun sollte, tauchte vor meinem geistigen Auge das flüchtige Bild eines Tigers auf, der zum Angriff bereit war. Es wirkte traumähnlich und ich wusste zu diesem Zeitpunkt nicht, woher es gekommen war.
"Nancy, ein Tiger kommt auf Sie zu!", platzte ich ohne nachzudenken heraus. "Laufen Sie und fliehen Sie zu den Felsen dort. Laufen Sie um Ihr Leben!" Zu meiner Überraschung begann Nancys Körper, sich zu schütteln und zu zittern. Ihre Wangen röteten sich, während sie heftig zu schwitzen anfing. Nach einigen Minuten nahm sie ein paar tiefe, spontane Atemzüge. Diese Reaktion, die für uns beide beängstigend war, lief fast eine Stunde lang in Wellen über sie hinweg. Als sie zu Ende war, erlebte Nancy eine tiefe Ruhe und sagte, sie fühle sich wie "von warmen, prickelnden Wellen" getragen.
Nancy berichtete, dass sie während dieser Stunde mentale Bilder vor sich gesehen hatte, die zeigten, wie sie im Alter von vier Jahren zur Verabreichung einer Äthernarkose für eine Mandeloperation festgehalten wurde. Die Angst zu ersticken, die sie als Kind erlebt hatte - und die sie während ihrer Sitzung bei mir erinnerte und wieder aufsuchte -, war furchtbar. Als Kind hatte sie sich überwältigt und hilflos gefühlt. Nach dieser einen Sitzung bei mir trat eine auffallende Besserung ihrer sämtlichen entkräftenden Symptome ein und sie kam mit ihrem Leben wieder zurecht.
Dieses Erlebnis mit Nancy veränderte den Lauf meines Lebens. Letztendlich eröffnete es mir bei meiner laufenden Forschung neue Zugänge zur Natur
von Stress und Trauma, es vertiefte mein Verständnis dafür, auf welche Weise ein Trauma auf den Körper einwirkt, und fü