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Neuerscheinungen 2019

Stand: 2020-02-01
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Martin Ebner, Peter Lampe, Markus Lau, Stefan Schreiber, Jürgen K. Zangenberg (Beteiligte)

Der gekreuzigte Triumphator


Eine motivkritische Studie zum Markusevangelium. Dissertationsschrift
Herausgegeben von Lampe, Peter; Zangenberg, Jürgen K.; Schreiber, Stefan; Ebner, Martin
2019. 680 S. mit 31 Abb., 26 Tab. und 7 Graph. 232 mm
Verlag/Jahr: VANDENHOECK & RUPRECHT 2019
ISBN: 3-525-59373-2 (3525593732)
Neue ISBN: 978-3-525-59373-8 (9783525593738)

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Im Markusevangelium finden sich chiffrierte Anspielungen auf das Ritual des römischen Triumphzugs.
Eine Vielzahl von Erzähldetails des Markusevangeliums lassen sich bei näherem Hinsehen als chiffrierte Referenzen, d.h. als bewusst vage gehaltene Anspielungen, auf das Ritual des römischen Triumphzugs lesen. Diese Allusionen entwerfen für die Erzählfigur des markinischen Jesus vor dem Hintergrund des Triumphzugs eine Doppelrolle: Im Geschick der Gestalt Jesus werden sowohl die Figur des siegreichen Triumphators wie die des im Triumphzug hinzurichtenden königlichen Gefangenen sichtbar. Auf diese Weise entsteht für die Erstleserinnen und -leser des Markusevangeliums das irritierende Konzept eines gekreuzigten Triumphators. Bilder von Hoheit und Niedrigkeit, Sieg und Niederlage, Tod und Leben überlagern sich. Und gerade im scheinbaren Scheitern am Kreuz sollen die Leser einen Triumphator entdecken: eine christologische Herausforderung erster Güte.In seiner Studie identifiziert und untersucht Markus Lau diese markinischen Allusionen auf das Ritual des römischen Triumphzugs unter Rekurs auf ein breites exegetisches Methodenspektrum und interpretiert diese Anspielungen im Blick auf ihre literarische Funktionalität. Das Phänomen der uneindeutigen Anspielung wird dabei literaturwissenschaftlich und wissenschaftstheoretisch reflektiert, um die Plausibilität der Behauptung chiffrierter Referenzen im exegetischen Diskurs nachzuweisen. Eine kulturgeschichtlich ausgerichtete und ritualtheoretisch fundierte Darstellung des römischen Triumphzugs liefert die Basis, um die Allusionen auf den Triumphzug im Markustext zu entdecken, die in der Passionsgeschichte ihren inhaltlichen Schwerpunkt haben, sich aber auch im Rahmen einer erneuten Lektüre des Evangeliums, auf die der Text angesichts seines offenen Endes geradezu angelegt ist, im literarischen "Galiläa" des Markus und auf dem Weg nach "Jerusalem" entdecken lassen. Kritik an einer staatstragenden rituellen Institution des Imperium Romanum zu üben, ist dabei nur eine Funktion der Anspielungen. Sie transportieren zugleich eine herausfordernde christologische Botschaft und konturieren das markinische Verständnis von Jesusnachfolge.
Lau, Markus
Markus Lau ist Oberassistent am Biblischen Departement der Universität Freiburg (Schweiz).

Lampe, Peter
Dr. theol. Peter Lampe ist Professor für Neutestamentliche Theologie an der Universität Heidelberg.

Schreiber, Stefan
Dr. theol. Stefan Schreiber ist Professor für Neues Testament und Direktor des Seminars für Zeit- und Religionsgeschichte des Neuen Testaments an der Universität Münster.

Ebner, Martin
Dr. theol. Martin Ebner ist Professor für die Exegese des Neuen Testaments an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.