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Michael Dellwing, Martin Harbusch
(Beteiligte)
Pathologisierte Gesellschaft?
12. Beiheft Kriminologisches Journal
Herausgegeben von Dellwing, Michael; Harbusch, Martin
2019. 230 S. 230 mm
Verlag/Jahr: BELTZ JUVENTA 2019
ISBN: 3-7799-6077-X (377996077X)
Neue ISBN: 978-3-7799-6077-5 (9783779960775)
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Die soziologische Auseinandersetzung mit der Psychiatrie hat gegenwärtig wieder Konjunktur. Zwischen der weiten alltäglichen Verbreitung psychiatrischer Wissensordnungen auf der einen und einer Renaissance kritischer Infragestellungen auf der anderen Seite blüht seit einigen Jahren erneut eine rege Debatte über die Nutzung der Kategorie "psychische Störung" zur Beschreibung irritierter sozialer Situationen. In dieser finden sich nicht nur die Soziologie, die soziale Arbeit und die Erziehungswissenschaft - Disziplinen, die bei der Medikalisierung sozialer Phänomene ohnehin stutzig werden müssen - wieder, sondern auch kritische Vertreter innen der Psychiatrie und der Psychologie. Nach einer langen Periode der Ausweitung pathologisierender Deutungen des Alltags und der damit zusammenhängenden Veralltäglichung psychiatrischer Konzepte ist heute die Praxis, soziales Verhalten auf biologische Fehlfunktionen zurückzuführen, damit wieder stark umstritten.
Das Beiheft sammelt neue Beiträge zur Pathologisierung des Sozialen, die die Objektivierungen von Konflikten, die mithilfe von Pathologisierungen erfolgen, hinterfragen und einer Skepsis gegenüber medizinischer Deutung sozialer Konflikte fundiertes Material bereitstellen.
Dellwing, Michael
Dr. Michael Dellwing ist Wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Makrosoziologie der Universität Kassel.
Harbusch, Martin
Dr. Martin Harbusch ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Makrosoziologie der Universität Kassel.