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Amanda Baghdassarians
Franz Werfels andere Moderne
Musikästhetische und kunstsoziologische Konzepte in Franz Werfels Roman ,Verdi. Roman der Oper´
2019. 278 S. 235 mm
Verlag/Jahr: KÖNIGSHAUSEN & NEUMANN 2019
ISBN: 3-8260-6239-6 (3826062396)
Neue ISBN: 978-3-8260-6239-1 (9783826062391)
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Die Diskrepanz ist schlicht zu gross, als dass sie nicht auffallen würde: Während Franz Werfel in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu einem der angesehensten Lyriker, Dramatiker, Romancier und Librettisten zählte, wird er heute von der Literaturwissenschaft weitgehend ignoriert. Da Werfel weder zur Neuen Sachlichkeit noch zur experimentellen Avantgarde gerechnet werden kann, gilt er gemeinhin als antimodern.
Demgegenüber versucht dieses Buch eine Neubewertung seiner Kunstauffassung und bemerkt, dass dies nicht ohne Einbezug der Reformbestrebungen in der Musik- und Opernwelt möglich ist. Bezugspunkt ist deshalb jener ausserakademische Diskurs der 1920er-Jahre, der von Neuer Musik und neuen Formen der Oper handelt, wobei eine junge Generation von Komponisten gerade dabei ist, sich auf Kollisionskurs mit Wagners Illusionsbühne zu begeben - Werfel setzt sich derweil intensiv mit der
Oper Verdis auseinander. Auf diesem Schauplatz rekonstruiert die Autorin, wie Werfel über Verdis Operndramaturgie zum epischen Theater findet. Ferner weist sie erstmals die enorme Bedeutung der Musikästhetik Paul Bekkers für Werfel nach: Gerade in den krisenhaften Gestalten des Verdi-Romans manifestiert sich Bekkers soziologisches Konzept von der Rolle der Kunst und des Künstlers.
Amanda Baghdassarians studierte in Bern und Wien Germanistik, Geschichte und Theaterwissenschaft. Als diplomierte Lehrkraft für Sekundarstufe I und II unterrichtet sie seit 1999 an diversen Schulen. Sie schrieb die hier vorliegende Dissertation am Deutschen Seminar der Universität Zürich.