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Leo Dick
Zwischen Konversation und Urlaut
Sprechauftritt und Ritual im "Composed Theatre"
2019. 398 S. 235 mm
Verlag/Jahr: KÖNIGSHAUSEN & NEUMANN 2019
ISBN: 3-8260-6416-X (382606416X)
Neue ISBN: 978-3-8260-6416-6 (9783826064166)
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Etwas sagen heißt etwas tun - was John L. Austin im Zuge seiner universellen
Performance-Theorie am Beispiel zeremonieller Sprechakte wie etwa der
kirchlichen Trauung demonstriert hat, gilt auch für den Bereich der darstellenden
Künste. Besonders im avancierten Musiktheater der Gegenwart entfaltet
der streng formalisierte und stilisierte Einsatz gesprochener Sprache eine
performative Wirkung, die in vielen Punkten derjenigen archaischer Rituale
ähnelt.
Anhand der analytischen Beschäftigung mit quasi-rituellen Aspekten des
musikszenischen Sprechauftritts entwirft die Studie eine Geschichte des
"Composed Theatre" im 20. und 21. Jahrhundert. Als eine der ersten Überblicksdarstellungen
dieses Repertoirebereichs spannt sie den Bogen von den
klassischen Avantgarden sowie den Bühnenexperimenten Arnold Schönbergs
und Igor Strawinskys zum Musiktheaterschaffen der Gegenwart. Sie spürt dabei
den Gründen für jene Ursprungssehnsucht nach, die den ansonsten sehr
unterschiedlichen Avantgardebewegungen des modernen Musiktheaters als
geheimes Leitmotiv dient.
Leo Dick studierte in Berlin Komposition und Opernregie und war danach Meisterschüler von Georges Aperghis an der Hochschule der Künste Bern (HKB). Der Schwerpunkt seiner künstlerischen Arbeit liegt auf Formen des Neuen Musiktheaters. Seit 2009 ist er als Dozierender an der HKB beschäftigt. Mit der vorliegenden Studie wurde er 2017 in Bern promoviert.