---

Was können wir nicht alles vermittels ihrer multiplen Einsatzformen tun: Wir "erfassen", "berühren" und "begreifen" mit den Händen, wir "geben", "reichen" und "halten" einander die Hände, wir
arbeiten und schreiben mit der Hand - und Hände können ebenso "zupacken" wie etwas kneten,
zurechtzupfen, glattstreichen oder aber sich zu Zeichen formen. Wir "winken" zum Beispiel "ab".
Von der Handreichung über den Handapparat bis zum Handzettel ist nicht zuletzt die Wissenschaft
voller Verweise auf den "händischen" Charakter dessen, was denkende Textarbeit mindestens
begleitet, ihr vielleicht aber auch notwendig zugrunde liegt. So notwendig wie das "Handeln" (vulgo:
die Praxis) der Theorie entspricht oder entsprechen sollte.

---

Petra Gehring, Dr. phil., seit 2002 Professorin für Philosophie an der Technischen Universität Darmstadt. Jüngste Publikation: Über die Körperkraft von Sprache. Studien zum Sprechakt (2019). Zahlreiche Zeitschriftenartikel und Buchbeiträge, u. a. zu Fragen der Begriffs- und Metapherngeschichte. Kurt Röttgers, Dr. phil., bis 2009 Professor für Philosophie an der FernUniversität in Hagen, Ehrenmitglied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften. Jüngere Publikationen: Kopflos im Labyrinth (2013); Identität als Ereignis (2016); Ketten (2017); (Hg.): Plurale Sozio-Ontologie und Staat: Jean-Luc Nancy (2018); Das Unsichtbare (2018); Kategorien der Sozialphilosophie II (2016ff.). Monika Schmitz-Emans, Dr. phil., Professorin für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum. Jüngste Publikation: Bewegungsbücher. Spielformen, Poetiken, Konstellationen (2016).

---