buchspektrum Internet-Buchhandlung

Neuerscheinungen 2019

Stand: 2020-02-01
Schnellsuche
ISBN/Stichwort/Autor
Herderstraße 10
10625 Berlin
Tel.: 030 315 714 16
Fax 030 315 714 14
info@buchspektrum.de

Georg Winter

Etappen


3802 Tage gefangen in der Sowjet-Union. 13. Mai 1945 bis 10. Oktober 1955
2019. 568 S. 210 cm
Verlag/Jahr: NETTEVERLAG 2019
ISBN: 3-940062-42-1 (3940062421)
Neue ISBN: 978-3-940062-42-0 (9783940062420)

Preis und Lieferzeit: Bitte klicken


Wer denkt heute noch an die deutschen Kriegsgefangenen, die noch Jahre nach dem Krieg in Lagern der Alliierten verbracht haben. An die sogenannten Spätheimkehrer, die erst 1955 aus dem sowjetischen Gewahrsam nach Hause entlassen wurden. In den Jahren davor haben sie unter Unrechtsurteilen, Freiheitsentzug fern der Heimat, unter Folter, Hunger und Zwangsarbeit leiden und viele ihr Leben lassen müssen.
Mit der Neuauflage dieses Buches von Georg Winter, dass er als ehemaliger Kriegsgefangener im Jahre 1987 verfasste, erinnern wir an das heute vergessene Schicksal der jahrelang in Russland festgehaltenen deutschen Kriegsgefangenen. Georg Winter beschreibt den Leidensweg ihrer Verurteilung und Inhaftierung, ihren täglichen Überlebenskampf. Schwer erträglich waren die Versuchungen, seine Lebensbedingungen durch Kollaboration mit den Lagerinstanzen und Denunziation der eigenen Kameraden zu verbessern. Manche zerbrachen psychisch, gaben sich auf und begingen Suizid.
Georg Winter zeigt auf, was ihm half, den Lagerterror zu überstehen, Resilienz, d.h. die Widerstandsfähigkeit gegenüber den lebensfeindlichen Umständen hinter dem Stacheldraht zu entwickeln. Dazu gehörte vor allem, seine Selbstachtung und seine Werteorientierung zu erhalten, den Kameradschaftsgeist zu pflegen und für andere da zu sein. Weiterhin klug und einfallsreich sein, jeden Tag das Lebensnotwendige zu organisieren. Sich mit der Lagerleitung arrangieren, ohne sich korrumpieren zu lassen. Georg Winter kam hier zu Gute, dass er die russische Kultur kannte und die russische Sprache beherrschte. Es fällt auf, dass er trotz aller erlittenen Entbehrungen und Schikanen nicht nachtragend war und dem russischen Menschen viel Wertschätzung und Sympathie entgegenbrachte. Er war dazu berufen, ein Friedensbotschafter und Mittler der deutsch-russischen Verständigung und Versöhnung zu werden. Nach dem schmerzhaften Erinnern sollte das die wichtigste Botschaft des Buches sein und bleiben.