Neuerscheinungen 2019Stand: 2020-02-01 |
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Thomas Wiser Haus, Herbert Wittl
(Beteiligte)
Lisa ... und dann kam ich ins Heim
Herausgegeben von Thomas Wiser Haus; Mitarbeit: Wittl, Herbert
3. veränderte Auflage. 2019. 33 S. farbige Bilder. 21.7 cm
Verlag/Jahr: EDITION BUNTEHUNDE 2019
ISBN: 3-947727-06-2 (3947727062)
Neue ISBN: 978-3-947727-06-3 (9783947727063)
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Diese Bildergeschichte haben sechs Kinder und Jugendliche im Thomas-Wiser-Haus zusammen mit ihren drei Pädagoginnen
entworfen. Mit ihren Texten und Bildcollagen machen sie auf diese Weise das Leben im Kinderheim zum öffentlichen Thema.
Viele Kinder leben in Kinderheimen! Thorsten Heigl (6), Jenny Heitzer (7), Claudia Überall (11), Jasmin Vaitl (11), Susanne Hittler (15) und Bianca Neißendorfer (18) sind selbst einmal ins Heim gekommen. Im Thomas-Wiser-Haus in Regenstauf haben sie im Frühjahr 1999 gemeinsam mit ihren Pädagoginnen Uschi Winter, Christina Berger und Susanne Engl die Geschichte von Lisa erfunden. Mit Bildern, Collagen und Texten erzählten sie somit auch einen Teil ihrer eigenen Lebens geschichte und machen damit Kindern Mut, die einen ähnlichen Weg zu gehen haben.
Seither hat das "Lisabuch" viele Leser und Freunde gefunden, ist viel gelobt und sogar mit Preisen ausgezeichnet worden. Und es erfüllt noch immer seinen Zweck, öffentlich zu machen, dass - im krassen Gegensatz zu vergangenen Zeiten - Kinder, die heutzutage ins Heim kommen, die reale Chance erhalten, auch irgendwie heim zu kommen.
Eines Tages kam Frau Meier-Schiller vom Jugendamt zu uns. Sie sagte, sie müsse ein Gespräch mit meinen Eltern und mir führen. Ich konnte mir schon denken, warum ...
Nach diesem Gespräch stand jedenfalls fest, dass es nicht gut für mich wäre, noch länger zu Hause zu bleiben.
"Deine Eltern können sich nicht richtig um dich kümmern", sagte Frau Meier-Schiller.
Und das stimmt leider. Mein Papa trinkt zu viel Bier und Schnaps und dann ärgert er sich oft und wird ganz komisch. Und dann rutscht ihm die Hand aus. Misshandlung nannte Frau Meier-Schiller das. Meine Lehrer haben mich auch schon gefragt, woher die vielen blauen Flecken kommen ...
Frau Meier-Schiller schlug vor, dass sie einen Heimplatz für mich suchen würde. Ich weiß auch nicht so genau, wie das alles funktioniert - es hörte sich recht umständlich an.
Mama war erst gar nicht dafür, weil sie mich echt lieb hat.
Und Papa ...? Ich weiß gar nicht, was er dachte. Aber als Frau Meier-Schiller weg war, machte er sich erst mal ein Bier auf - da ging ich lieber in mein Zimmer.