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Petra Glueck
Lass Dich nicht k.o.-tropfen!!!
Die miese Droge war in meinem Glas. - Danach war ich tot...
2. Aufl. 2019. 128 S. Abbildungen. 21 cm
Verlag/Jahr: KINZEL 2019
ISBN: 3-9554411-7-2 (3955441172)
Neue ISBN: 978-3-9554411-7-3 (9783955441173)
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K.O.-Tropfen, die heimtückische Gefahr
Immer wieder werden Frauen, Männer und Kinder unter dem Einfluss von K.O.-Tropfen missbraucht oder ausgeraubt. Auch Du kannst morgen schon Opfer sein.
Die Autorin schweigt viele Jahre nach ihrem schweren Missbrauch unter K.O.-Tropfen und leidet still.
18 Jahre später fordert ihre Seele die Aufarbeitung dieses Verbrechens. Petra erkrankt schwer an einer Posttraumatischen Belastungsstörung. Dann nimmt sie Hilfe an und beginnt zu recherchieren. Sie braucht viel Zeit, bis sie darüber reden kann.
Petra Glueck lernt durch ihre Vorträge zum Thema K.O.-Tropfen zahlreiche Opfer kennen. Sie möchte mit diesem Buch anderen Betroffenen Mut machen und durch Präventionsarbeit die Öffentlichkeit sensibilisieren.
Sie sagt heute voller Stolz:
´Ich habe überlebt. - Ich rede über dieses Tabuthema.´
Vorwort
Ich heiße Petra, bin 53 Jahre alt, in einer Kleinstadt in Niedersachsen aufgewachsen.
Vor 18 Jahren wurde ich unter dem Einfluss einer hohen Dosis K.O.-Tropfen von ehemaligen Mitschülern nach einem Klassentreffen vergewaltigt. An die Tat selber kann ich mich nicht erinnern, aber an die furchtbare Zeit danach umso besser.
Viele Jahre habe ich aus Scham und Schuldgefühlen geschwiegen, einfach alles verdrängt. Ich dachte, ich habe es geschafft und bin drüber weg - was für ein Irrtum.
18 Jahre bin ich vor meiner Vergangenheit geflohen.
Vor 18 Monaten wurde ich sehr krank. Meine Seele meldete sich über meinen Körper und zwang mich zuzuhören. Nun gab es keine Ausrede mehr, ich musste mich meiner Vergangenheit endlich stellen.
Mir ging es mit Mitte 30 ziemlich gut, ich hatte einen super Job, verdiente und fühlte mich gut. Mein Leben machte mir Spaß. Ich hatte Erfahrungen mit dem einen oder anderen ´Kater´ nach einer Feier und wusste auch, wie es sich anfühlt, einen Joint zu rauchen. Erfahrungen mit anderen Drogen waren mir fremd.
Als ich nach der Tat wieder halbwegs zu Bewusstsein kam, wusste ich sofort, etwas Schreckliches ist mir passiert. Leider habe ich völlig falsch reagiert, bin nicht zur Polizei gegangen, habe die Täter nicht angezeigt, sondern sogar alle Beweise vernichtet. Ich hab so getan, als wäre nichts passiert.
Die äußeren Verletzungen waren schnell wieder verheilt, dafür brannte in meiner Seele ein mächtiges Höllenfeuer.
Mit der Zeit wurden die Flammen immer kleiner, doch die Glut war immer zu spüren. Dann kam der Sturm, der dieses Feuer zu einem Flammenmeer entfachte und mich beinahe tötete.
Nun zwang mich mein Leben, mich mit dem Thema K.O.-Tropfen auseinander zu setzen. Als mir 1996 die K.O.-Tropfen verabreicht wurden, konnten viele Menschen mit diesem Begriff nichts anfangen. So hatten die Täter relativ leichtes Spiel. Die Beweislage war sehr schwierig, die Glaubwürdigkeit wurde schnell in Frage gestellt.
Ich habe viel recherchiert, war immer auf der Suche nach anderen Opfern. War auf der Suche nach entsprechender Lektüre und bin leider nicht fündig geworden.
Ich war bei Vorträgen, in der Rechtsmedizin, bei der Polizei, und habe mit der Staatsanwaltschaft und verschiedenen Beratungsstellen gesprochen. Alle sind sich einig: Die Gefahr wird von vielen Menschen unterschätzt. Das Thema K.O.-Tropfen erhält in den Medien lange nicht genug Aufmerksamkeit. Der Redakteur einer Tageszeitung, ich bat ihn um Hilfe um andere Opfer von damals zu suchen, sagte mir, das Thema sei journalistisch nicht interessant, es bestehe kein öffentliches Interesse.
Da hab ich mich dann endgültig entschieden, selbst etwas zu unternehmen. Darum gibt es nun dieses Buch.
Ich habe mit vielen Menschen aller Altersgruppen über das Thema gesprochen und war erstaunt, dass sich kaum jemand Gedanken über K.O.-Tropfen macht. Folgende Aussage meiner Physiotherapeutin: ´Eigentlich kannst du doch ganz froh sein, dass du während der Vergewaltigung betäubt warst´, gab mir sehr zu denken.
Erstaunlich viele Menschen, die ich traf, hatten bereits selber Erfahrungen gemacht. In der Klinik erzählte mir eine Patientin von folgendem Vorfall. Frühling 2014 in einer Diskothek in Kiel wurden ihr K.O.-Tropfen verabreicht. Ihr wurde übel, sie bekam Wahrnehmungsstörungen, konnte sich kaum noch auf den Beinen halten, schleppte sich aber noch zum Türsteher. Dieser hat offensichtlich sofort erkannt, was passiert war, er fragte sie, ob sie nicht auf ihr Glas aufgepasst habe. Leider wurde von dem Türsteher weder ein Krankenwagen noch die Polizei gerufen. Er setzte sie allein in ein Taxi. Wie sie nach Hause gekommen ist, wusste sie nicht mehr.
Was denkt sich so ein Türsteher? Ich glaube, viele Diskothekenbesitzer haben einfach Angst Gäste zu verlieren, wenn die Öffentlichkeit erfährt, dass ihren Gästen heimlich Drogen verabreicht werden.
Viele Menschen gehen tatsächlich davon aus, Gefahr lauert ´nur´ in Disk