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Judith Fait
Kupfer, Kolonialismus, Kapital. Das Bergwerk Tsumeb, Namibia
2019. 212 S. 180 Abb. 270 mm
Verlag/Jahr: DIPLOMICA 2019
ISBN: 3-9614671-2-9 (3961467129)
Neue ISBN: 978-3-9614671-2-9 (9783961467129)
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In den bisherigen Arbeiten zum deutschen Kolonialismus wurde der Abbau von Mineralien als eher randständiger Aspekt thematisiert. Dabei stellten die Industrialisierung und der damit einhergehende Rohstoffbedarf im Fall der ersten deutschen Kolonie, dem heutigen Namibia, eine treibende Kraft dar. Die von der Kolonialindustrie geschaffenen Strukturen und Abhängigkeiten sind bis heute wirksam. Als exemplarisches Beispiel dient die "Mine der Superlative" in Tsumeb.
Das Buch behandelt nach einem kurzen Abriss der Landesverhältnisse und der Entstehungsgeschichte des Erzvorkommens die Anfangsphase der Kolonisierung durch christliche Missionen, die Händler und Kupfergräber ins Land zogen. Die späteren Verflechtungen von Montanindustrie und Politik, die auch Wissenschaftler zu Handlangern der Ausbeutung kriegswichtiger Rohstoffe machten, warfen Milliardengewinne ab. Die in der Kolonie eingesetzten Technologien waren dabei meist das Modernste, was die zeitgenössische Technik zu bieten hatte. Abschließend wird dargelegt, mit welchen Mitteln uns das Vergessen dieses Teils der deutschen Geschichte leicht gemacht wurde. Ein besonderes "Highlight" sind die erstmals veröffentlichten historischen Fotografien.
Judith Fait wurde 1956 in Murnau/Obb. geboren und ist in Bayern zwischen Künstlerkolonien und Kohlebergbau aufgewachsen. Ihr Studium der Ingenieurwissenschaften an der Hochschule für angewandte Wissenschaften München schloss die Autorin im Jahre 1987 mit dem akademischen Grad Dipl.-Ing. (FH) erfolgreich ab. Bereits während des Studiums entwickelte die Autorin ein besonderes Interesse an Kultur- und Technikgeschichte. Ihre freie Zeit verbringt sie am liebsten mit Reisen und Fotografie, was 2003 ihre erste Fotoausstellung in München nach sich zog. Seit 2013 ist sie Mitglied bei "The International Committee for the Conservation of the Industrial Heritage" (TICCIH) und neben zahlreichen Fotoausstellungen veröffentlicht sie gelegentlich Beiträge im TICCIH-Bulletin und der Zeitschrift "Industriekultur".