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DENKSTÜCKE, POÔMES EN PROSE, MIKROERZÄHLUNGEN, MINIATUREN
Freundschaft - Liebe - Film - Landschaft - städtische Terrains ... magische Momente entfalten sich, sie werden erspürbar, nachdenkbar. Eigensinn, Eigenzeit und das Krud-Tatsächliche spielen gegeneinander. Vom Persönlichen und Intimen führen Erkennntnisbögen ins Universelle, zum Politischen - und wieder zurück.
Es gibt hier keine Scheu vor dem Lebensineinander des Stumpfen, Lauten, Seriellen und eines Zarten, Leisen, das sich nicht überrollen, nicht entwürdigen läßt.
Kurze Stücke mit so viel Lust am Gedanken wie am Bild. Wer teilnimmt an deren Spiel, wird gefangen - und befreit beim Antworten auf sie mit eigenem Blick.

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FRIEDBERG/HESSEN/SAHARA

Der warme Fahrtwind, der durchs offene Fenster hereinweht, während wir J., die aus achttausend Kilometern Entfernung nachher zurückkommen wird, am Flughafen abholen fahren: der warme Fahrtwind, der die Haare verwirbelt und auf der Haut brennt, als seien winzige Sandpartikel mit darin, gehört zu den Dingen am Rande, die aber für den Augenblick entschieden die genau richtigen sind !
Manchmal grenzt es an Glück, ihrer gewahr zu werden.

BETRETEN DER WELT MIT GEBROCHENEM BEIN

Freundinnengelächter, lautlos, ein Sprühen aus vergnügten Augen zueinander hin, begleitet diesen Akt. Im Regen, mitten in der Stadt, wird jener, deren Hände gebunden sind durch Krücken, mit denen sie sich aufrechthält, die Nase sorgfältig geputzt, und es ist nicht die Mutter mit ihrem kleinen Kind, es ist die junge Frau mit der jungen Frau.
Ein Sprühen zueinander hin, Freundinnengelächter, und vielleicht ein Flügelumein-anderlegen.

ARBEITSVORHABEN

Leise wie die Stimme der Vernunft, anmutig wie ein Katzensprung, kurz wie ein Seitenblick, der alles unterläuft, was offiziell im Raum steht: so könnten Miniaturen sein.

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Petschner, Raimund
Raimund Petschner hat seit Anfang der 1980er Jahre zahlreiche Sendungen für den Rundfunk geschrieben, aber auch Prosa und Lyrik veröffentlicht, war Alfred Döblin-Stipendiat und lebt heute in Berlin. Features für den Rundfunk u.a.: "Erfahrungsseelenkunde. Karl Philipp Moritz als Schriftsteller und Psychologe" (DLRKultur, 2006), "Die stärkste Droge überhaupt. Literarische Sichten auf Krieg, von Remarque bis Babtschenko" (DLRKultur, 2009), "Vorbeischaukelnd am Weltuntergang. Autoren mit dem Mut zum Idyllischen heute" (DLRKultur, 2012).

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