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Neuerscheinungen 2019

Stand: 2020-02-01
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Irene Hannon, Silvia Lutz (Beteiligte)

Der Weg zu den Dünen


Übersetzung: Lutz, Silvia
2019. 336 S. 20.5 cm
Verlag/Jahr: FRANCKE-BUCHHANDLUNG 2019
ISBN: 3-9636204-3-9 (3963620439)
Neue ISBN: 978-3-9636204-3-0 (9783963620430)

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Nachdem ihm überraschend gekündigt wurde, flieht der Anwalt Eric Nash in seinen Heimatort Hope Harbor. Nur um dort feststellen zu müssen, dass sein Elternhaus die reinste Baustelle ist. Zu seinem Entsetzen hat sein Vater beschlossen, sich endlich seinen Traum von einem Bed & Breakfast zu erfüllen, und kurzerhand die unlängst zugezogene Architektin BJ Stevens mit dem Umbau beauftragt. Statt der Ruhe, die er sucht, um seinen nächsten Karriere-
schritt zu planen, sieht Eric sich also mit Lärm und Dreck konfrontiert - und einer kratzbürstigen Bauleiterin, der er keinen Millimeter über den Weg traut. Wie kann jemand eine Karriere in der Großstadt an den Nagel hängen und freiwillig in ein Kaff wie Hope Harbor ziehen? Bestimmt hat diese BJ irgendetwas zu verbergen ...
Kapitel 1

Dem Pickup konnte er nicht mehr ausweichen.
Als das Fahrzeug mit quietschenden Reifen vor ihm zum Stehen kam, warf Eric Nash schnell sein Handy auf den Beifahrersitz, umklammerte mit beiden Händen das Steuer des BMWs und ging auf die Bremse. Bis zum Anschlag.
Zu spät.
Das Krachen des Aufpralls ging ihm durch Mark und Bein, ebenso wie das durchdringende Geräusch von eingedrücktem Metall und das explosionsartige Zersplittern von Glas.
So hatte er sich seine Ankunft in Hope Harbor ganz gewiss nicht vorgestellt.
Noch bevor er den Unfall realisiert hatte, flog schon die Fahrertür des Pickups auf. Zwei Beine, die in eng geschnittenen Jeans steckten, glitten aus der Fahrerkabine und eine schlanke Frau näherte sich mit geschmeidigen Schritten seinem zerbeulten BMW. Der ständige Wind, der so typisch für die Küste von Oregon war, wehte ihr die blonde Mähne um den Kopf.
Ein reizvoller Anblick, wenn nicht ihr stürmischer Gesichtsausdruck und ihre angespannte Haltung gewesen wären.Anstatt sich von ihrem Äußeren einlullen zu lassen, sollte er sich lieber bei ihr entschuldigen.
Sie blieb kurz stehen und begutachtete mit schnellem Blick die Rückseite ihres Pickups. Dann marschierte sie zu seiner Autotür und schaute ihn durch die Windschutzscheibe finster an, die Fäuste in die Hüften gestemmt.
Oh, Mann!
Das würde kein Zuckerschlecken werden.
Er atmete tief ein, bevor er seine Tür aufmachte und ausstieg.
"Das tut mir leid." Er deutete mit dem Kopf zu ihrem Pickup.
Sie verschränkte die Arme, beugte sich zur Seite und warf einen gezielten Blick auf das Handy, das auf seinem Beifahrersitz lag. "Für den Fall, dass Sie es nicht wissen sollten: In Oregon ist es verboten, am Steuer zu telefonieren."
Natürlich wusste er das. Das hätte er auch gewusst, wenn er nicht Anwalt gewesen wäre. Die Verabschiedung dieses Gesetzes war schließlich durch die Presse gegangen.
Aber er war schon fast am Ziel gewesen und Hope Harbor war nicht Portland. Hier war ja kaum Verkehr, außer um die Mittagszeit. Falls Charley seinen Stand geöffnet hatte und falls es einen Ansturm auf seine Fischtacos gab.
Aber es war noch nicht Mittag und er war auch nicht in der Nähe des Tacostands im Hafen.
"Mir sind die gesetzlichen Vorschriften durchaus bekannt. Aber ein kurzer Anruf in einer ruhigen Seitenstraße sollte eigentlich ungefährlich sein."
"Das war er aber nicht."
"Hören Sie, ich habe gesagt, dass es mir leidtut. Meine Versicherung kommt für den Schaden auf."
Sie kniff die Augen zusammen. "Geld löst nicht jedes Problem."
Oh, Mann! Diese Frau machte es ihm wirklich nicht leicht.
"Aber es behebt den Schaden an Ihrem Pickup." Er betrachtete das schmutzverschmierte Fahrzeug. "Obwohl sich gar nicht so leicht sagen lässt, welchen Schaden ich verursacht habe und welche Beule unter dieser Matschschicht vielleicht schon vorher da war." Wenn sie gemein sein konnte, konnte er das auch.
Mit finsterer Miene warf sie die Schultern zurück. Winzige Teilchen von etwas lösten sich dabei aus ihrem Haar. Er kniff die Augen zusammen und hielt sich die Hand an die Stirn, um gegen die Vormittagssonne, die an diesem Julitag hoch am Himmel stand, besser sehen zu können. War das Sägemehl?
"Hier regnet es sehr viel, okay? Ich kann mit meiner Zeit wirklich etwas Besseres anfangen, als ein Auto zu waschen, das am nächsten Tag sowieso wieder schmutzig ist. Und auch wenn es Sie wirklich nichts angeht, aber ich gebe mein Geld für Wichtigeres aus als für eine Blechkiste."
"Das sieht man." Erneut bedachte er den Pickup mit einem zweifelnden Blick.
"Pah."
Nach diesem knappen Kommentar stapfte sie ein paar Schritte zu ihrem Auto zurück.
Er folgte ihr. "Warum haben Sie überhaupt so plötzlich gebremst?"
"Mir ist ein Hund vors Auto gelaufen."
"Ich habe keinen Hund gesehen."
"