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Philippa L. Andersson
You Were Mine Yesterday
2019. 264 S. 19 cm
Verlag/Jahr: NOVA MD 2019
ISBN: 3-9644338-8-8 (3964433888)
Neue ISBN: 978-3-9644338-8-6 (9783964433886)
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Sie dachte, sie täte das Richtige.
Er dachte, er wüsste alles.
Beide lagen so falsch ...
Schwimmen ist ihr Leben. Doch gerade, als es nicht besser laufen könnte für Lauren Jefferson, bedroht eine Verletzung ihre Karriere als Profisportlerin. Nur ein erfahrener Coach kann ihr jetzt noch helfen. Leider ist der Beste für diesen Job ausgerechnet der, den sie keinesfalls um diesen Gefallen bitten kann: ihr Ex Wade Warner.
Wade weiß, dass er sich von dieser Frau fernhalten muss. Soll sie doch alleine zusehen, wo sie bleibt. Aber sein Herz hat andere Pläne.
Dann kommen die wahren Hintergründe ans Licht, und Wade muss sich fragen: Wer hat damals wirklich einen Fehler gemacht? Sie, weil sie ihn von heute auf morgen von sich gestoßen hat? Oder er, weil er sie hat gehen lassen?
Warum erfinden Menschen Raketen, um ins All zu fliegen, aber keine gottverdammten Zeitmaschinen? Ich würde sofort in eine einsteigen und drei Jahre meines Lebens zurückreisen, bis zu dem Tag, als Wade Warner und ich uns begegnet sind. Und dann würde ich dafür sorgen, dass wir kein Paar werden. Damit mir nicht das Herz gebrochen wird. Und damit ich ihm nicht das Herz breche.
Wade Warner ...
Die Sehnsucht nach diesem Mann raubt mir den Atem. Jede Faser meines Körpers will erneut von ihm berührt werden. Nur ein Lächeln von ihm wäre schon gut. Besser als dieser kühle, undurchdringliche Blick, den er mir zugeworfen hat, als wir uns nach Jahren zufällig über den Weg gelaufen sind. Am Strand. Als Chloe mit Ava und mir auf ihre neuen Kunden angestoßen hat.
Aber jetzt ist der falsche Augenblick, um an den großen, breitschultrigen, muskulösen Kerl mit den grün blitzenden Augen, den sinnlichen Lippen und der tiefen Stimme zu denken, Lauren!
In meinem schwarz-roten Badeanzug, mit meiner Badekappe und meiner Schwimmbrille stehe ich am Rand des Schwimmbeckens. Die Luft riecht nach Chlor, doch ich nehme den Geruch kaum wahr, so vertraut ist er mir.
Vor mir erstreckt sich die Bahn.
Fünfzig Meter, für die du alles aufgegeben hast, meldet sich erneut diese kritische Stimme in meinem Kopf, die ich gerade nicht gebrauchen kann.
Fünfzig Meter, die ich rocken werde, verbessere ich mich.
Ich kneife die Augen zusammen und blende die negativen Gedanken aus. Beim Schwimmsport entscheidet die Technik über Sieg oder Niederlage. Und das richtige Mindset.
Seit fünf Jahren bin ich im Schwimmteam der Stanford-Uni und trainiere im Avery Aquatics Center. Ich gehöre zu den ältesten Sportlern, hatte ein paar kleinere Erfolge, war allerdings nie im Spitzenfeld. Dieses Jahr habe ich mir vorgenommen, es mir und allen anderen endlich zu beweisen. Ich will nicht nur zur US-Meisterschaft. Ich will auch zur WM. Und ich will eine Medaille.
Dafür habe ich härter gearbeitet als je zuvor. Nur das Wiedersehen mit Wade hat mich aus dem Konzept gebracht.
Aber das wird nicht noch mal passieren!
Bald geht es zu den Vorausscheidungen. Heute steht jedoch nur ein Testlauf mit einem Partnerverein aus Austin, Texas an.
Links und rechts von mir an den Startblöcken stellen sich meine Teamkolleginnen und die Schwimmerinnen des anderen Vereins mit ihren jeweiligen Trainern auf. Wie üblich herrscht Unruhe. Leute kommen und gehen. Es gibt mehrere Gruppen, die antreten. Die, die schon durch sind, sitzen auf Bänken, trinken was, sehen uns zu. Die, die als Nächstes dran sind, dehnen sich oder hören Musik, um sich abzulenken. Und obwohl es nur ein inoffizieller Wettkampf ist, sind auf der Tribüne Fans, die immer wieder die Namen ihrer Lieblinge rufen.
"Vorwärts, Tonja!"
"Huhu, Sandra!"
"Brittany!"
Ich mache die Übung, die mir meine beste Freundin Chloe beigebracht hat. Tiefe Atemzüge nehmen, die Vergangenheit und die Zukunft ausblenden, sich auf den Moment konzentrieren, gedanklich jeden Teil des Körpers wahrnehmen und darauf vertrauen, dass er die geforderte Leistung bringen wird.
Auf ein Zeichen des Trainers steige ich auf den Startblock. Ich justiere meine Schwimmbrille, zupfe an meiner Badekappe, horche in mich hinein und registriere das Ziehen in meinem linken Knöchel, das ich jedoch bewusst ignoriere.
Vor ein paar Tagen bin ich beim Gehen umgeknickt, aber die Stelle ist nicht dick. Die letzten Trainings konnte ich problemlos absolvieren. Es ist ein kleines Handicap, eines, das mich nicht aufhalten wird.
Wie schon Dutzende Male zuvor nehme ich meine Position ein und bekomme diesen Tunnelblick, den ich so mag. Plötzlich existiert nichts anderes mehr. Egal, was um mich herum geschieht, es gibt nur noch mich und das Wasser vor mir.
Das Startsignal ertönt, und mit aller Kraft stoße ich mich vom Startblock ab. Schmerz durchzuckt unangenehm meinen Knöchel, doch davon lasse ich mich nicht bremsen. Ich tauche ins Wasser ein und schnelle