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"Er hatte sie alle!" bietet epochale Einblicke in die Musikszene und die Befindlichkeiten der Top-Stars.

50 Geschichten und Interviews mit den Top-Stars aus der Welt des Rock ´n´ Roll, Rock und Pop-Business.

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Michael Fuchs-Gamböck: Ich (und der Rock ´n´ Roll)
Vorwort
Nachdem ich mit dem Verleger, einem glühenden Musikenthusiasten, handelseinig geworden war, dieses Buch für sein Haus in die Gänge zu bringen, hatte ich, nachdem die erste Euphorie verflogen war, ein riesiges Problem: Wen und was wollte ich mit diesem Werk eigentlich erreichen? Großes Grübeln, tage- und vor allem nächtelang. Bis mir das Konzept schließlich unvermittelt klar vor Augen stand - ein Mann in den Fünfzigern (also ich) lässt seine recht ungewöhnliche berufliche Laufbahn der letzten Jahrzehnte als Rock-´n´-Roll-Reporter Revue passieren.
Ich erzähle Geschichten aus einer Ära dieses verrückten Business, die es in der Zukunft nicht mehr in jener Form geben wird. Aus dem so einfachen wie traurigen Grund, dass sich die Musikbranche seit Beginn des aktuellen Jahrhunderts stark verändert hat. Und das nicht unbedingt zu ihrem Vorteil.
Wir Typen von der Rock-Journaille werden kaum noch eingeladen, um Musiker zu interviewen, etwa bei sich zu Hause, ob das nun in England, Frankreich, den USA oder Japan liegt. Das resultiert zum einen daraus, dass viele Künstler die unmittelbare Nähe eines Medienvertreters scheuen, aus Angst, zu viel Intimes über sich zu verraten, im Zeitalter von "Fake News" und geifernden Boulevard-Medien. Zum anderen verkaufen Plattenfirmen von den Produkten ihrer Künstler in einer Ära von - gerne mal illegalen und dadurch kostenlosen - Downloads beharrlich weniger Kopien. Sparen ist an gesagt. Lausige Zeiten für die Musikbranche. Und für Leute in meinem Job.
Aber egal - noch geht es weiter. Hier bin ich und brenne weiterhin für mei nen Job. Und tue das bereits seit 1987. Über 6.000 Interviews habe ich bis heute - Anfang 2019 - für die unterschiedlichsten Magazine mit Künstlern geführt. Ein Ende scheint nicht in Sicht. Rock-´n´-Roll-Junkies wie ich gehen nicht in Rente. Sie verabschieden sich höchstens in der Horizontalen von der Branche, die sie als ihr Dasein per se betrachten.
Herrgott, wie ich Rock ´n´ Roll liebe! Es gibt nichts Sinnloseres, Bedeutenderes und Bewegenderes als ihn. Nichts als ein paar simple, ewige Akkorde machen uns besser klar, wie sinnlos und bewegend (von der Bedeutung ganz zu schweigen) unsere Existenz auf diesem Planeten ist. Ich glaube, es gibt kaum ein wichtiges Ereignis in meinem Leben, das nicht mit irgendeinem genial-grotesken Popsong in Verbindung steht: Erste Liebe (T. Rex: Metal Guru), erster Arbeitstag in einer Fabrik (Ton Steine Scherben: Ich will nicht werden, was mein Alter ist), erste Buchveröffentlichung (Steely Dan: Rikki Don´t Loose That Number), erste Ehe (David Bowie: Heroes) und so weiter. Es gibt immer ein erstes Mal. Und es gibt immer den passenden Song dazu. Zumindest dann, wenn man das Klischee des Rock ´n´ Rollers komplett verinnerlicht hat.

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Fuchs-Gamböck, Michael
Michael Fuchs-Gamböck, 1965 im bayerischen Friedberg geboren, gewann 1985 den Literaturnachwuchspreis des Theaterfestivals München. Später hielt er sich in Japan und Italien auf, um von dort für Kultur-Pressebüros zu arbeiten. In Italien wurde er zudem Redaktionschef eines zweisprachigen Radiosenders. Von Sommer ´89 bis Sommer ´94 war er Redakteur und Ressortleiter bei der deutschsprachigen Ausgabe des Zeitgeistmagazins Wiener, dann in gleicher Funktion beim Playboy, im Anschluss Text-Chef beim Musik Express. Seit Juli ´94 ist er als Freier Autor tätig, unter anderem für Cosmopolitan, Focus, Marie Claire, Eclipsed, Good Times und dpa. Parallel dazu gibt es von ihm seit 1995 mehr als vier Dutzend Buchveröffentlichungen, u. a. autorisierte Biographien über Xavier Naidoo, James Blunt und Genesis. Darüber hinaus hat Fuchs-Gamböck bislang zwei Romane, eine Kurzgeschichten-Sammlung und einen Gedichtband veröffentlicht.

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