 Neuerscheinungen 2010Stand: 2020-01-07 |
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Matthias Lutz- Bachmann, Alexander Fidora, Gregor von Rimini, Matthias Lutz-Bachmann, Isabelle Mandrella, Andreas Niederberger
(Beteiligte)
Moralisches Handeln und rechte Vernunft
Lectura super secundum Sententiarum, distinctiones 34-37 - Kommentar zu den Distinktionen 34-37 des zweiten Sentenzenbuches. Latein.-Dtsch
Übersetzt und eingeleitet von Isabelle Mandrella
2010. 200 S. 21,5 cm
Verlag/Jahr: HERDER, FREIBURG 2010
ISBN: 3-451-30274-8 (3451302748)
Neue ISBN: 978-3-451-30274-9 (9783451302749)
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Gregor von Rimini (ca. 1300-1358) gehört zu den originellen Philosophen des 14. Jahrhunderts. Sein Denken ist vor allem geprägt von der Auseinandersetzung mit Wilhelm von Ockham, dem er seine bewusst an Augustinus ausgerichtete Position entgegensetzt. Im hier präsentierten Text geht es vornehmlich um ethische Fragestellungen, wenn Gregor schlechtes Handeln (theologisch: Sünde) als "Handeln gegen die rechte Vernunft" bestimmt. In ihrer Wirkungsgeschichte noch bedeutsamer sind die Versuche Gregors, den Verpflichtungsgrund von "gut" und "schlecht" unabhängig vom göttlichen Willen allein an die rechte Vernunft zurückzubinden. Dazu führt Gregor das Gedankenexperiment der hypothetischen Nichtexistenz Gottes ein, um die Unabhängigkeit der rechten Vernunft vom Gottesgedanken zu unterstreichen. Mit diesem "etiamsi Deus non daretur"-Argument, das zum Teil immer noch Hugo Grotius zugeschrieben wird, leistet Gregor einen zentralen Beitrag zur ethischen Debatte um den Status des moralisch Guten und Schlechten.
Gregor von Rimini (um 1305-1358), letzter großer Vertreter der Augustinerschule, dessen Sentenzenkommentar Philosophie und Theologie bis in die Neuzeit hinein beeinflusste.