buchspektrum Internet-Buchhandlung

Neuerscheinungen 2010

Stand: 2020-01-07
Schnellsuche
ISBN/Stichwort/Autor
Herderstraße 10
10625 Berlin
Tel.: 030 315 714 16
Fax 030 315 714 14
info@buchspektrum.de

Egbert Witte

Zur Geschichte der Bildung


Eine philosophische Kritik
2010. 176 S. 21,5 cm
Verlag/Jahr: ALBER 2010
ISBN: 3-495-48429-9 (3495484299)
Neue ISBN: 978-3-495-48429-6 (9783495484296)

Preis und Lieferzeit: Bitte klicken


Die Arbeit bietet eine begriffsgeschichtliche Analyse, die auf die Provokation antwortet, Bildung sei historisch überholt oder empirisch unbrauchbar. Ausgehend von Ausprägungen des Bildungsverständnisses in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts werden im Hauptteil der Arbeit Wurzeln des deutschen Bildungsbegriffs herausgearbeitet, u. a. bei Meister Eckhart, Nikolaus von Kues,Wilhelm von Humboldt, Herder, Fichte oder Schiller. Vor allem Momente der Verinnerlichung und Vergeistigung charakterisieren das klassische Verständnis, das Bildung vor allem als Privileg des Bürgertums versteht. Gerade durch den deutschen Idealismus wurde Bildung mit dem Begriff eines starken, sich selbst organisierenden Subjekts verbunden. Demgegenüber betont Egbert Witte, dass sich Bildung gegen jeden "Verfügungsrationalismus" sperrt, und plädiert für eine veränderte Auffassung von Bildung, in der Momente von Versagung und Entzug, Unverfügbarkeit und Unzulänglichkeit konstitutiv sind. Auch wenn die Annahme einer Allmacht von Bildung somit als entzaubert gelten darf, ist auch die gegenteilige Annahme der Ohnmacht von Bildung nicht überzeugend. Vielmehr geht es darum zu zeigen, inwiefern Bildung - auch unter Rückgriff auf voridealistische Bildungsideen, etwa bei Meister Eckhart - im 21. Jahrhundert als allgemeines Gut zu begreifen ist und einen kritischen Stachel zu bewahren vermag.