 Neuerscheinungen 2010Stand: 2020-01-07 |
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Reiner Ansén, Judith Butler
(Beteiligte)
Raster des Krieges
Warum wir nicht jedes Leid beklagen
Übersetzung: Ansén, Reiner
2010. 180 S. 213 mm
Verlag/Jahr: CAMPUS VERLAG 2010
ISBN: 3-593-39155-4 (3593391554)
Neue ISBN: 978-3-593-39155-7 (9783593391557)
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Wann ist ein Leben wertvoll?
Wenn wir lesen, dass in Afghanistan deutsche Soldaten sterben, sind wir betroffen. Das Schicksal gleichzeitig getöteter ziviler Dorfbewohner bekümmert uns deutlich weniger. Der Krieg, so erklärt Judith Butler diese unterschiedliche Wahrnehmung, dient uns als Deutungsrahmen, nach dem einige Leben mehr wert sind als andere. Zugleich ist der Krieg nur möglich, weil weitere Rahmen oder Raster ("frames") den bewaffneten Konflikt als notwendig erscheinen lassen. Anhand der Themen Folter, Fotografie, Einwanderungs- und Sexualpolitik, Rassismus und moderne Kriegsführung macht Butler deutlich, welche Rahmen unsere Wahrnehmung auf welche Weise beeinflussen. Insbesondere sucht sie all diejenigen einzubeziehen, deren Leben im derzeit vorherrschenden westlichen Rahmen gar nicht oder nur als zu vernachlässigendes Leben vorkommt und deren Tod in diesem Rahmen kaum betrauert werden kann. Sie betont, dass alles Leben "prekär" ist, angewiesen auf Unterstützung und Hilfe - das Leugnen dieses ungeschützten, gefährdeten Lebens ist der erste Schritt auf dem Weg in den Krieg.
Inhalt
Danksagung
Einleitung: Gefährdetes Leben, betrauerbares Leben
Kapitel 1: Überlebensfähigkeit, Verletzbarkeit, Affekt
Kapitel 2: Folter und die Ethik der Fotografie - Denken mit Susan Sontag
Kapitel 3: Sexualpolitik, Folter und säkulare Zeit
Kapitel 4: Denkverweigerung im Namen des Normativen
Kapitel 5: Der Anspruch auf Gewaltlosigkeit
Anmerkungen
Judith Butler, geb. 1956, ist Professorin für Rhetorik und Komparatistik an der University of California, Berkeley. Sie ist eine der einflussreichsten Philosophinnen der Gegenwart und gilt als wichtigste Theoretikerin der Geschlechterforschung und Begründerin der Queer Theory. Ihre bekanntesten Bücher sind "Das Unbehagen der Geschlechter" (1991), "Körper von Gewicht" (1995) und "Kritik der ethischen Gewalt" (2007).