Neuerscheinungen 2010Stand: 2020-01-07 |
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Agnes Tuna
Orientalismus bei Elias Canetti
mit Fokus auf "Masse und Macht"
2010. 196 S.
Verlag/Jahr: VDM VERLAG DR. MÜLLER 2010
ISBN: 3-639-21555-9 (3639215559)
Neue ISBN: 978-3-639-21555-7 (9783639215557)
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Europa und die arabische Welt: Faszination und Furcht, Anziehung und Abwehr, Projektionen und Ängste überkreuzen sich. Rezente Debatten um einen sogenannten Euro-Islam, Minarett-Referenden und die immer aktuelle Kopftuchfrage bestätigen dies. Der Orient (oder auch der Balkan) sind keine neutralen geographischen Zuschreibungen, sondern immer schon Synonyme für dieses Wahrnehmungsproblem, das für den Zweck Hierarchien aufzubauen, optimal funktioniert. Indem die arabische Welt als rückschrittlich konstituiert wird, wird der Westen als fortschrittlich und hierarchisch überlegen definiert und seine Herrschaftsrolle legitimiert. Die dafür notwendige reduktionistische Herangehensweise in der wissenschaftlichen Erforschung der arabisch-islamischen Welt wird als Orientalismus bezeichnet. Elias Canetti erhielt 1981 den Nobelpreis für Literatur. Die Canetti-Exegetik hob besonders seine Fähigkeit des unvereinnahmenden Beobachtens hervor. Akkurat aufgrund dieser positiven Einschätzung Canettis in Bezug auf sein Verständnis des "Anderen, Fremden" werden ausgewählte Werke, insbesonders "Masse und Macht" (1960), mit der Orientalismus-Theorie Edward Saids (1978) quer gelesen und analysiert.
Germanistikstudium (Schwerpunkt Cultural Studies u. Islamophobie/Antisemitismus) an der Universität Wien. Mitarbeiterin Hauptquartier der "Anna Lindh Stiftung für Dialog zwischen den Kulturen" (ALF). Koordinatorin des österr. Netzwerks der ALF in der Kulturpolitischen Sektion des österr. Außenministeriums, Projektkonsulentin des Außenministeriums.