Neuerscheinungen 2010Stand: 2020-01-07 |
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Andreas Kretzschmar
Prismenüberkorrektur
Der große Anomaliewinkel nach Konvergenzoperation
2010. 68 S.
Verlag/Jahr: SÜDWESTDEUTSCHER VERLAG FÜR HOCHSCHULSCHRIFTEN 2010
ISBN: 3-8381-1297-0 (3838112970)
Neue ISBN: 978-3-8381-1297-8 (9783838112978)
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Nach operativer Behandlung eines frühkindlichen Innenschielens stellen manche Patienten trotz idealer mechanischer Korrektur infolge einer anomale Netzhautkorrespondenz (ARK) rasch wieder eine größere Esotropie ein. Die ARK erlaubt eine binokulare Zusammenarbeit in einem mehr oder weniger kleinen esotropen Schielwinkel. Die Prismenüberkorrektur ist eine additive Behandlung, bei der direkt nach dem operativen Ausgleich des im alternierenden Abdecktest gemessenen objektiven Schielwinkels eine Prismenfolie mit hoher prismatischer Ablenkung vor einem der beiden Augen auf ein Brillenglas appliziert wird. Nach dreimonatiger Behandlung war eine signifikante Verkleinerung des Restschielwinkels festzustellen. Bei den Patienten der Kontrollgruppe trat während dieses postoperativen Beobachtungsintervalls keine signifikante Schielwinkeländerung ein. Die Möglichkeit einer spontanen Abnahme des Restschielwinkels ist nicht sicher auszuschließen. Aufgrund der Ergebnisse dieser Studie erscheint jedoch die postoperative Prismenüberkorrektur als konservative, nebenwirkungsfreie und kostengünstige Nachbehandlung einer durch ARK bedingten, unerwünscht großen Restesotropie sinnvoll.
Nach dem Studium der Humanmedizin an der Freien Universität Berlin, Promotion an der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde der Universität Gießen.