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Neuerscheinungen 2010

Stand: 2020-01-07
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Gottfried Richter

Briefe an Schnupper


Mit einem Geleitwort von Martin Merckens
1. Auflage. 2010. 96 S. 188 mm
Verlag/Jahr: INFO DREI; MAYER, STUTTGART 2010
ISBN: 3-86783-019-3 (3867830193)
Neue ISBN: 978-3-86783-019-5 (9783867830195)

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Schnupper heißt eigentlich Beate und ist die Tochter des Autors, der als Soldat 1943/44 meist in nächtlichen Kampfpausen bei der Flak Briefe an sie schrieb, die zum ausschließlichen Inhalt die Schilderung der Evangelien und Psalmen haben.
Dieses Buch ist ein einzigartiger Fund
Da schreibt 1943/44 ein Vater an Schnupper , (seine Tochter) zur Vorbereitung ihrer Konfirmation. Der Vater ist Pfarrer der Christengemeinschaft, die von 1941 bis 1945 vom Nazi-Staat verboten war. Die neun Briefe des Flak-Soldaten entstehen in nächtlichen Kampfpausen und sollen dem Kinde das Christusleben und -wirken erschließen.
Die Sprache ist einprägsam, für ein Kind verständlich und zugleich frei von jeder Simplifizierung oder konfessionellen Enge. Ein Lehrstück, wie man gegenüber geliebten Heranwachsenden zum Wesentlichen kommen kann. Aber wichtiger scheint mir noch zu sein: Was passiert, wenn ein Vater den Mut findet, sein Innerstes einem Kinde zu enthüllen? Selbstverständlich ist es eine besondere Lage, aus dem Krieg und der Trennung heraus zu schreiben, aber geht es heutigen Vätern wirklich anders? Wer es schwer findet, sich seinen Kindern mitten in der Pubertät mitzuteilen, der wird in diesem Buch vielleicht einen Rückhalt finden.
Und man kann das schmale, schöne Büchlein auch Heranwachsenden rund um die Konfirmation etwa schenken.
Frank Hörtreiter in Erziehungskunst
Mit Liebe an das Christusmysterium heranführen
Gottfried Richter, der schon 1927 zum Kreis der ersten Priester der Christengemeinschaft stieß, hat vor allem mit seinem Buch Ideen zur Kunstgeschichte eine große Leserschaft gefunden. Das hier vorgestellte Bändchen mit Texten aus seiner Feder ist ganz anderer Art. Seine Tochter legt darin Briefe vor, die der Vater ihr 1943/44 im Zugehen auf die Konfirmation geschrieben hat in nächtlichen Kampfpausen aus der Flakstellung, in der er Dienst tun musste. Aber nichts von Krieg und Waffenlärm klingt in die Darstellungen hinein.
Wunderbar zart und einfühlsam erschließen die neun Briefe dem jungen Mädchen die Darstellungen des Matthäusevangeliums. Dabei ist Richter stets darum bemüht, die Tochter nicht nur an einen heiligen Text heranzuführen, sondern zur Begegnung mit einem Wesen und ihr Sinne für das Wahrnehmen des Wirkens Christi zu öffnen.
Der Vater hat ein sicheres Gespür dafür, wie weit er mit Erklärungen gehen kann und wo er es bei Hinweisen auf spätere Vertiefung belassen muss. Wunderbar sprechend sind die Bilder und Vergleiche, die er heranzieht, um dem Kind das Christusmysterium nahe zu bringen.
Auch der erwachsene Leser wird es als Wohltat empfinden, sich von Richter auf so feine, liebevolle Weise das Evangelium zugänglich machen zu lassen. Lebendig mitfühlend erschließen sich ihm nicht nur die äußeren Ereignisse, die im Evangelium dargestellt werden, sondern immer auch die innere Haltung der Menschen und des Christus selbst, so dass er ihnen wirklich begegnet. Ein wunderbarer Kosmos menschlicher und göttlicher Seelenkräfte eröffnet sich, getragen und vermittelt von der herzlichen Liebe des Vaters für sein Kind, dem er etwas geben kann, das stärker ist als Krieg und Not ganz gewiss auch heute.
Dieses Büchlein wird wohl als Geheimtipp den Weg zu seinen Lesern finden müssen, verrät doch der Titel nicht im Leisesten, um welche Liebesgabe es sich da handelt.
Georg Dreißig in Die Christengemeinschaft