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Neuerscheinungen 2010

Stand: 2020-01-07
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Hannes Stein

Tschüß Deutschland!


Aufzeichnungen eines Ausgewanderten
2010. 224 S. 190 mm
Verlag/Jahr: GALIANI, BERLIN 2010
ISBN: 3-86971-026-8 (3869710268)
Neue ISBN: 978-3-86971-026-6 (9783869710266)

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Von einem, der auszog, die Fremde kennenzulernen ...
Was kommt heraus, wenn einer der klügsten und komischsten Essayisten Deutschlands eine Greencard gewinnt? - Ein Glücksfall für den Leser. Denn der Autor braucht auf die alte Heimat keine Rücksicht mehr und auf die neue noch keine zu nehmen...
Was passiert, wenn man aus Jux und Tollerei an der Verlosung einer Greencard teilnimmt, nichts mehr davon hört und die Sache irgendwann vergisst - dann aber aus heiterem Himmel einen Anruf bekommt, dass man einen amerikanischen Pass haben könne; freilich nur, wenn man auch wirklich auswandert?Die meisten würden ein wenig verdutzt dreinblicken, sich schütteln, freuen, mit der Anekdote schmücken - und zu Hause bleiben. Wer will schon wegen eines Zufalls seinen Job aufgeben, seine Freunde zurücklassen, die Wohnung auflösen und sein gesamtes Leben umkrempeln?Hannes Stein wollte. Vor drei Jahren ereilte ihn - übrigens mitten im Mittagsschlaf - das große Los. Der ohnehin als unerschrockener Schreiber bekannte Autor mutierte flugs zum furchtlosen Auswanderungsanfänger. Mittlerweile hat er eine Wohnung in Manhattan, und alles ist anders. Wirklich anders: Denn nichts von dem stimmte, was Stein über Amerika gelesen oder gehört hatte. Bzw.: Es stimmt nichts und es stimmt alles zugleich.
Mit der unerschütterlichen Vorurteilslosigkeit des Ethnologen arbeitet sich Hannes Stein seither an seine neue Umwelt heran, lernt die Rituale des fremden Alltags (von wegen: modernstes Land der Welt!) kennen, begutachtet Extremformen amerikanischer Politik (den Wahltag Barack Obamas erlebt er ausgerechnet in Sarah Palins Alaska), erkundet als teilnehmender Beobachter Geschichte und Religion (u. a. bei den Mormonenfestspielen). Und macht dabei manch überraschende Entdeckung, auch über das, was er verlassen hat. Denn seine alte Heimat dient ihm immer wieder als Kontrastmittel und sorgt für Überraschungen aller Art.
"In Deutschland habe ich Jahre meines Lebens damit zugebracht, Amerika gegen seine Verächter zu verteidigen. Jetzt habe ich meinen Wohnsitz auf der anderen Seite des großen Teichs genommen - und je länger ich hier lebe, desto deutlicher dämmert mir: Die amerikafeindlichen Ressentiments beruhen sämtlich auf Tatsachen. Kompliziert wird die Sache allerdings dadurch, dass in jedem Fall auch das Gegenteil zutrifft."
Hannes Stein, geboren 1965 in München, aufgewachsen in Salzburg. Er ist Publizist. In Berlin schrieb er für die Frankfurter Allgemeine Zeitung, den Spiegel und Die Literarische Welt. Im Sommer 2007 ist er nach New York ausgewandert, wo er als Journalist und Autor lebt. Bei Galiani Berlin erschien von ihm Tschüss Deutschland. Aufzeichnungen eines Ausgewanderten und der Roman Der Komet (2013). Hannes Stein bloggt bei den Salonkolumnisten und ist Mitglied des amerikanischen PEN-Clubs.