Neuerscheinungen 2010Stand: 2020-01-07 |
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Charlotte Sehmisch
Filz
Wenn die Hände wissen, was sie tun. Ein Galeriebuch
2010. 105 S. m. zahlr. Farbabb. 160 mm
Verlag/Jahr: MARO-VERLAG 2010
ISBN: 3-87512-758-7 (3875127587)
Neue ISBN: 978-3-87512-758-4 (9783875127584)
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Ein Leben für die Architektur oder für die Filzkunst: Vor dieser Frage stand die studierte Architektin Charlotte Sehmisch in den 90ern, als das Filzen einen immer größeren Platz in ihrem Leben einnahm. Sich mit beidem parallel zu befassen, jeweils nur mit halber Kraft - das kam für sie nicht infrage. Mit dem Herzen entschied sie sich schließlich für das Filzen und absolvierte kurzerhand noch ein weiteres Studium in Modedesign. Blickt man nun in das Galeriebuch "Filz - Wenn die Hände wissen, was sie tun", kann man sich gar nicht vorstellen, dass ihr diese Entscheidung schwerfiel.Beim Filzen richtet Charlotte Sehmisch ihre Gedanken auf das, was entstehen soll. Sie versucht, das Material einzuschätzen, Wirkungen vorherzusehen und zu planen, den Prozess in die gewünschte Richtung zu lenken; sozusagen mit dem Stoff zu kommunizieren, um dann - im positivsten Sinne - Kompromisse mit dem Filz zu finden. "Fehler" heißt sie als konstruktive Kraft willkommen und bindet diese in das Ergebnis ein. Durch das Zusammenspiel textiler Techniken wie Häkeln, Stricken, Weben - mit Filz verbunden - ergeben sich die unverwechselbaren, einzigartigen Oberflächen, die die Handschrift der Künstlerin prägen: Schollentechnik, Lamellenelemente, Falten, Kammern, Schlangen, Filzgitter und Geflochtenes werden zu modischen Kleider-Kreationen und Accessoires, wie Hüte und Stulpen. Alles in perfekter Maßarbeit nahtlos gefilzt!Ein weiterer Schwerpunkt Charlotte Sehmischs künstlerischer Tätigkeit sind Filzreliefs mit spezieller Licht- und Schattenwirkung. Ihre wabenförmigen Kammern inspirieren durch ihre stets unterschiedliche Wirkung bei Lichteinfall. Durch Veränderung von Größe, Anordnung und Ausrichtung der einzelnen Hohlräume lassen sich geometrische Effekte erzielen. Auch Charlotte Sehmischs akribische Arbeit am Detail lässt den Einfluss ihres Architekturstudiums erkennen. Doch erst die Eigenart des handgearbeiteten Filzes - nämlich mit ihm niemals die absolute Perfektion erreichen zu können - lässt diese räumlichen Versuche in ihren Augen lebendig erscheinen.