Neuerscheinungen 2010Stand: 2020-01-07 |
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Christian Meier
Das Gebot zu vergessen und die Unabweisbarkeit des Erinnerns
Vom öffentlichen Umgang mit schlimmer Vergangenheit
2010. 158 S. 20,5 cm
Verlag/Jahr: SIEDLER 2010
ISBN: 3-88680-949-8 (3886809498)
Neue ISBN: 978-3-88680-949-3 (9783886809493)
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Vom Nutzen und Nachteil des Vergessens
Ein zentraler Glaubenssatz unserer Zeit lautet: Um eine Vergangenheit zu "bewältigen", muß man die Erinnerung an sie ständig wachhalten. Christian Meier, einer der bedeutendsten deutschen Historiker, stellt diese Geschichtsversessenheit in seinem brillanten Essay in Frage. Er weist nach, daß in früheren Zeiten nicht Erinnern, sondern Vergessen das Heilmittel war, mit einer schlimmen Vergangenheit fertigzuwerden.
Christian Meier ist die Weltgeschichte durchgegangen, um herauszufinden, was die Menschen früher taten, wenn sie nach Kriegen oder Bürgerkriegen Versöhnung suchten. Sein Befund ist ebenso erstaunlich wie einfach: Die Welt setzte seit den alten Griechen auf Vergessen.
Die deutschen Verbrechen der NS-Zeit aber konnten nicht vergessen werden. Die öffentliche Erinnerung an sie war und ist unabweisbar. Und bei allem Ungenügen: Die Auseinandersetzung damit hat sich gelohnt. Gilt also seitdem eine neue Regel? Wie ist etwa mit der Erinnerung an das Unrecht später gestürzter Diktaturen, zumal des SEDRegimes, umzugehen? Wäre vielleicht auch heute Vergessen eher angebracht als Erinnerung?
Meier, Christian
Christian Meier ist einer der herausragenden Historiker und Intellektuellen Deutschlands. Er hat zahlreiche Werke zur Antike veröffentlicht, darunter die Bestseller "Caesar" (1982), und "Athen" (1993). Mit Büchern wie "Das Verschwinden der Gegenwart" (2001) und "Von Athen bis Auschwitz" (2002) hat er immer wieder auch aktuelle politische Debatten angestoßen.