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Stand: 2020-01-07
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Heinz Jatho, Marie-José Mondzain (Beteiligte)

Bild, Ikone, Ökonomie


Die byzantinischen Quellen des zeitgenössischen Imaginären
Übersetzung: Heinz Jatho
2011. 272 S. Bibliografie. 225 mm
Verlag/Jahr: DIAPHANES 2011
ISBN: 3-03-734148-3 (3037341483)
Neue ISBN: 978-3-03-734148-3 (9783037341483)

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Zur Genese unseres Bilddenkens
Das mediale Zeitalter konfrontiert uns tagtäglich mit der Tatsache, dass unsere Welt vom Bild bestimmt wird. Die außergewöhnliche Kraft, die das Bild auf unsere Gegenwart ausübt, führt Marie-José Mondzain auf die ikonoklastische Krise in Byzanz im 8. und 9. Jahrhundert zurück. Denn als sich die Kirche gezwungen sah, dem Bild einen theologischen Status zu geben, erfand sie eine doppelte Doktrin: Die Doktrin vom Bild als Unsichtbares sollte die Kirche vor jedem Verdacht auf Idolatrie schützen, während die Doktrin von der Ikone als Sichtbares das Herzstück einer pädagogischen und politischen Strategie war, die die irdische Macht der Kirche sichern sollte. Das vielschichtige Prinzip, das diesem weitreichenden philosophischen Projekt zugrunde lag, ist dasjenige der göttlichen Oikonomie , Gottes Heilsplan für die Menschheit. Damit ist das Fundament für einen eminent modernen Bildbegriff gelegt, der im Herzen des Sichtbaren nach dem Unsichtbaren, nach einer essentiellen Leere verlangt.Marie-José Mondzain zeichnet in ihrem profunden Werk eine wesentliche Entwicklungslinie in der Konzeptualisierung des Visuellen nach, indem sie die Ikone entgegen ihrer modischen Vereinnahmung durch Präsenzphilosophien und Heilsversprechen aller Art wieder in ihrer eigentlichen spekulativen und politischen Tradition, dem patristischen Denken, verortet. Zugleich weist sie den zentralen Stellenwert des Oikonomie-Begriffs für die ikonophile Bildtheorie nach und eröffnet damit eine Debatte, die für jede medienkritische Auseinandersetzung grundlegend ist.
Das mediale Zeitalter konfrontiert uns tagtäglich mit der Tatsache, dass unsere Welt vom Bild bestimmt wird. Die außergewöhnliche Kraft, die das Bild auf unsere Gegenwart ausübt, führt Marie-José Mondzain auf die ikonoklastische Krise in Byzanz im 8. und 9. Jahrhundert zurück. Denn als sich die Kirche gezwungen sah, dem Bild einen theologischen Status zu geben, erfand sie eine doppelte Doktrin: Die Doktrin vom Bild als Unsichtbares sollte die Kirche vor jedem Verdacht auf Idolatrie schützen, während die Doktrin von der Ikone als Sichtbares das Herzstück einer pädagogischen und politischen Strategie war, die die irdische Macht der Kirche sichern sollte. Das vielschichtige Prinzip, das diesem weitreichenden philosophischen Projekt zugrunde lag, ist dasjenige der göttlichen Ökonomie, Gottes Heilsplan für die Menschheit. Damit ist das Fundament für einen eminent modernen Bildbegriff gelegt, der im Herzen des Sichtbaren nach dem Unsichtbaren, nach einer essentiellen Leere verlangt.
In ihrem profunden Werk zeichnet Marie-José Mondzain die Entwicklung einer politischen Theologie des Visuellen nach und weist den zentralen Stellenwert des Ökonomie-Begriffs für die ikonophile Bildtheorie auf. Sie eröffnet damit eine Debatte, die für jede medienkritische Auseinandersetzung grundlegend ist.
Mondzain, Marie-José
Marie-José Mondzain ist Kunsttheoretikerin und Philosophin am Departement ¯Communication et Politique® des Centre national de la recherche scientifique in Paris. Sie ist Autorin bedeutender Studien im Feld der Bildtheorie, insbesondere zur byzantinischen Ikonologie.